Samstag, 6. Dezember 2014

Ab in den Süden!

Strandleben und Sandflies

 

Blaue Brücke auf die Südinsel

Was uns wohl da drüben erwartet? Sehen wir vielleicht Delfine? Werden wir seekrank? Diese und noch ganz andere Fragen haben wir uns gestellt als wir darauf gewartet haben, endlich auf die Fähre (wir haben die Bluebridge genommen) fahren zu dürfen. Dann war es endlich soweit. Die erste und letzte Stunde der Fahrt haben wir an irgendeiner Reling verbracht, in der Hoffnung am Horizont oder vielleicht sogar im Bugwasser des Schiffes ein paar Delfine zu sehen. Tatsächlich haben wir welche gesehen, ganz kurz, schon nach zehn Minuten, ist eine Gruppe von vielleicht vier oder fünf Blau-Weißen Delfinen auf uns zugeschwommen. Leider waren sie aber nach ein paar Sekunden schon wieder verschwunden, viel zu schnell um ein Foto zu machen. Nach einer Stunde im Wind haben wir dann die Hoffnung auf noch mehr Delfine aufgegeben und sind nach drinnen gegangen um Reiswaffeln zu essen (Hier gibt es welche mit Sourcream-&Schnittlauchpulver, die schmecken viel zu gut um nach einer aufzuhören!).
Insgesamt waren wir etwa dreieinhalb Stunden unterwegs. Das letzte Stück sind wir durch die Marlborough Sounds gefahren - traumhaft! Türkisblaues Wasser, grüne Berge drumherum, goldene Sandstrände... Schade dass wir kein eigenes kleines Boot haben auf dem wir von Bucht zu Bucht fahren können. 

 

Von Strand zu Strand

In Picton sind wir vom Schiff runter gefahren, und haben gleich einen kostenlosen Campingplatz im Mahau Sound in der Double Bay aufgesucht. Direkt am Strand (ist ja mittlerweile schon fast Standard) mit tollem Blick (ist auch schon Standard, heißt aber nicht, dass wir das nicht mehr zu schätzen wissen!). Da wir dringend eine Pause von ständig neuen Eindrücken nötig hatten und es uns dort so gut gefallen hat, sind wir den nächsten Tag auch noch dort geblieben. Finja hatte beim relaxen am Strand eine Eingebung, wie wir unserer Regenbogensonnenschirmtuch (das wir in Taupo auf dem Campingplatz gefunden und vom Sonnenschirmgestell abgemacht haben) nutzen können: Hippiedeko für Uwe und uns! Schere raus, und losgebastelt. Freundschaftsarmbändchen, Flechtdeko, Haarbänder, Scoubidouanhänger und gewickelte & geknotete bunte Fetzen im gesamten Innenraum unseres Autos (und ein Stirnband für unser Maskottchen Udo, den Kiwi). Den Rest der Zeit verbringen wir momentan mit Lesen, Finja liest Harry Potter und der Feuerkelch und ich lese Herr der Ringe 1-3 in einem Buch. Natürlich auf Englisch, ist ja schließlich (auch) ne Bildungsreise. 
Unser nächster Halt war ein kostenloser DOC Campingplatz in Elaine Bay. Mit ebenfalls traumhafter Aussicht und einem kleinen Steg aufs Wasser raus. Auch wenn das Wasser sehr einladend aussah, wollten wir nicht rein, denn es hat nur so vor Quallen gewimmelt. Vielleicht waren die nicht mal giftig, aber man kann's ja nicht wissen. Stattdessen sind wir zur Piwakawaka Bay gewandert und haben dort am komplett einsamen Strand gebadet (auch wenn es kalt war - das stärkt das Immunsystem). Auf dem Rückweg zu Uwe führte uns der Weg oberhalb der Bucht durch den Wald. Plötzlich sah ich etwas, das ganz nach Delfin aussah! Fünf bis zehn Delfine schwammen und sprangen einfach so durch die Bucht. Hin und her, hinter einem Boot durch's Kielwasser und wieder zurück. Fotografieren ließen sie sich leider ziemlich schwer, aber ich hab haufenweise Kopffotos gemacht. Ich hoffe sehr dass wir irgendwann nochmal dazu kommen welche von ganz nah dran zu sehen.
Frisch gebadet sind wir nach Nelson gefahren, wo man auf einem Parkplatz mitten in der Stadt von 5pm bis 8am kostenlos stehen darf. Nach den Nächten in der Idylle waren wir gar nicht mehr an Straßenlaternen und Asphalt unter den Füßen gewöhnt. Nelson ist klein aber fein. Wir sind ein bisschen durch die Straßen geschlendert, durch einen hübschen Park und auf einen Hügel - zum Mittelpunkt Nueseelands. Dass das blöde Ding auch ausgerechnet auf einem Hügel oben drauf sein muss, und nicht irgendwo im Flachland.


Gespaltene Äpfel und strenger Counsil

Nach Nelson wollten wir eigentlich in Motueka schlafen, da war aber nur für Self-Contained, also mussten wir weiter. In Kaiteriteri stand direkt am Ortseingang ein drohendes "NO CAMPING!" Schild und wir waren erstmal ratlos. So streng haben wir das bisher noch gar nicht wirklich erlebt. Habt doch mal Mitleid mit heimatlosen Backpackern! Wir machen doch gar nichts, vor allem wenn da eine Öffentliche Toilette ist, was soll denn da schon passieren?! Nach viel hin und her haben wir uns dann mal wieder für eine Haltebucht am Straßenrand entschieden. Ob das legal ist wissen wir auch nicht so recht, deshalb fahren wir von dort auch immer spätestens um 7am wieder weg. Diesmal zum Split Apple Rock, ein bisschen weiter nördlich. Ein kurzer Fußweg führt den Berg runter zum Strand - bis auf ein paar Kajakfahrer menschenleer. Wieder sah das Wasser so einladend aus, dass wir uns einfach in die Fluten stürzen und anschließend sonnen mussten. Leider kam recht häufig iregendein Ausflugsboot für lauffaule Touristen an, die den Split Apple Rock auch besichtigen wollten. Halb so wild, jetzt sind wir halt auf ein paar dutzend Urlaubsfotos im Hintergrund zu sehen. 
In Marahau wollten wir eigentlich nur schnell auf einem Campingplatz duschen, aber weil die Schlafplatzsituation hier auch nicht besser war, haben wir bezahlt und haben legal geduscht und geschlafen. Allerdings erst nach einer lustigen Partie Volleyball mit Dave (und vielen Namenlosen), der uns quasi gezwungen hat. Wer gewonnen hat, wissen wir zwar nicht, aber während wir abgelenkt waren, sind die Sandflies schamlos über uns hergefallen und haben uns zerfleischt.

 

Was die nächsten Tage geschah kann ich aus Gründen noch nicht berichten, dauert aber nicht mehr lange. Soviel: Es war toll und jetzt haben wir wieder einen Helpxplatz gefunden, bei Blueberry Tim (etwas südlich von Collingwood). 

Das nächste Update folgt dann in spätestens ein paar Tagen.
Bis dahin, see yous and big hugs <3