Dienstag, 30. September 2014

Auckland - Teil 1

Kurzes Großstadtleben

 

Picknick auf Mount Eden

Nach einer Nacht auf einem Parkplatz kurz vor Waiwera (und der leider nur sehr kurzen Bekanntschaft mit unserem Adoptiventchen Watschel, das von seiner Familie ausgestoßen wurde, und wir retten wollten) haben wir uns ganz schnell auf den Weg nach Auckland gemacht. Dort wollten wir uns mit Finjas Freundin Maja am Mount Eden treffen, die dort als Aupair arbeitet.
Auf dem Motorway fuhren wir nach Auckland rein. Aber Auckland ist groß, es gibt viele viele Ausfahrten, und wir hatten keine Karte die Auckland so gut zeigt, dass man erkennen kann wo man raus muss. Also einfach nach Gefühl irgendwo vom Motorway runter. Und dann um den nächsten Häuserblock im Kreis auf irgendeinen Parkplatz hinter einem Bürogebäude fahren und durchatmen.
Auckland ist doch ein bisschen belebter und größer als die ganzen kleinen Dörfer auf dem Land, durch die wir sonst hindurchfahren. Dort gibt es meist nur eine Straße und eine Kreuzung, an der auf grünen Schildern steht wolang es wohin geht.
Gut, dass die Campermate App den eigenen Standort und auch Mt Eden anzeigt. Leider nicht sehr detailliert. Trotzdem wussten wir immerhin die Richtung in die wir fahren mussten. Nach ein paar Ecken und Wendemanövern stand da sogar ein Schild! Welche Erleichterung!
Dort angekommen sind wir erstmal wie die faulen Touris die wir sind nicht nach ganz oben gelaufen, sondern gefahren (an all den Joggern und Spaziergängern vorbeifahrend haben wir uns dann aber schlecht gefühlt, und uns Besserung geschworen :D ).
Wir hatten zwischenzeitlich sogar Glück mit dem Wetter, und hatten eine tolle Aussicht über die Häfen, die Skyline und die vielen Häuser (nach drei Wochen auf dem Land waren wir davon ganz überwältigt).
Mit Maja haben wir dann auf einer Bank da oben gepicknickt. Wir hatten unser übliches ungetoastetes Toast mit Erdnussbutter und Erdbeermarmelade (unser Lieblingsessen, knapp gefolgt von Reis) dabei, was auch sonst, und sie hatte (kalte) Pizza, Knoblauchbrot, Zwiebelringe und Kiwis, die sie sogar mit uns geteilt hat! Was für ein Festmahl! :D
Nach dem Essen und ein paar obligatorischen Fotos sind wir in das nette kleine Café "Chapters" gegangen, in dem es Heißgetränke, viele verschiedene Teesorten, Gebäck und Bücher zu kaufen gibt. Wir haben uns super leckere heiße Schokolade mit Marshmallows bestellt, und waren froh, bei dem Regen nicht draußen zu sein.

 

Shoppen, was war das noch?

Als sich Maja verabschiedet hat, sind wir noch in ein Outletcenter, das "Dress Markt", gefahren. Finja wollte nach einem Pullover mit "New Zealand" Schriftzug suchen, gefunden haben wir aber nur jeweils einen Bikini für 10$.
Beim Shoppen haben wir etwas die Zeit aus den Augen verloren, aber zum Glück machen die Geschäfte hier eh alle spätestens um 5 zu, sonst hätten wir ein Problem gehabt einen Schlafplatz zu finden, und vor allem etwas warmes zu essen zu bekommen. Im Dunkeln kocht es sich nämlich nicht besonders gut.
Wir haben es uns dann letztendlich auf einem einsamen Parkplatz im Hurua Ranges Regional Park, in der Nähe der Wairoa Dams gemütlich gemacht.

 

Abenroutine

Ich freu mich schon auf den Sommer, wenn es abends nicht so früh dunkel wird, man länger draußen bleiben kann, und auch mal was lesen kann bevor man schlafen geht. Bis es aber so weit ist hören wir eben weiter spannende Hörspiele von den drei ??? oder den fünf Freunden (die aber ganz schön sexistisch sind, und von Mädchen erwarten, dass sie kochen und Betten machen "mögen", und insgesamt eigentlich nur auf Hügel laufen und Tunnel entdecken) wenn es dunkel ist :D Das ist unterhaltsamer als man denkt, und man wird immer wieder an die gute Zeit in der Schule erinnert, als man noch heimlich abends im Bett Kassette gehört hat.  Trotzdem vermiss ich Campingplätze (und die Duschen da), wo man andere Backpacker trifft und im Dunkeln auf Campingstühlen (vom Warehouse, die hat scheinbar jeder) sitzt und sich unterhält bis es anfängt zu regnen.


Das hier ist nur Auckland Teil eins, weil wir jetzt nur für einen Tag, quasi auf der Durchreise, da waren. Das Richtige Sightseeing machen wir am Ende der Reise, wenn wir unser Auto verkauft haben, vor unserem Abflug nach Sydney.

 

Das war's erstmal von mir, das nächste mal berichte ich dann vermutlich von der Coromandel Halbinsel, wo wir gerade auf dem Weg hin sind.
Alles Liebe, viele Umarmungen, eure Julia xoxo

Freitag, 26. September 2014

Von McDonalds zu McDonalds

Boulders, Kauri, Inder, Pat und Paka, Delfine

 

Heute gibt's mal GANZ viel zu lesen!

 

McDonalds in Kaitaia

Mit Anna und Chris haben wir hier langedas kostenlose Wlan genossen. Irgendwann hat Chris dann angefangen, im Mülleimer nach noch nicht abgelösten Aufklebern vom Monopoly zu suchen. Und direkt einen Big Mac gewonnen! Davon motiviert haben wir immer mehr zu suchen und wurden mit ein paar relativ nutzlosen Straßen, einem weiteren Big Mac, einem Cheeseburger, einem Sausage McMuffin und einem Schokosmoothie belohnt. Trotz der teilweise irritierten Blicke hat sich das echt gelohnt!

  

Wairere Boulders 

Nach dem wir eine Nacht auf dem Parkplatz eines geschlossenen DOC Platzes verbracht haben, ging es weiter nach Kohukohu, wo Anna und Chris eine helpexchange Familie gefunden hatten, bei denen sie für eine Woche bleiben konnten. Wir wollten mit der Fähre nach Rawene übersetzen, die ist aber leider nicht gefahren, da es zu stürmisch war. Also mussten wir den Umweg nehmen. Der sich aber wirklich gelohnt hat!
Dadurch sind wir zu den Wairere Boulders
gelangt. Eine einzigartige Formation von riesigen Basaltfelsen, die von einem Vulkanausbruch vor ca. 2.8 Millionen Jahren übrig geblieben sind. Durch Regenwasser wurde die Lehmschicht, auf der die Lava erkaltete, weggespült und die Basaltschicht ist zusammengebrochen und im neu entstehenden Tal bergab gewandert. Dadurch dass die Kauribäume, die es hier früher überall gab, saure Bäume (Coniferen) sind, und das Regenwasser über die Blätter und herabgefallenes Geäst gelaufen ist, sind die Basaltfelsen erodiert. Eigentlich gilt Basalt als sehr fester Stein, der nicht wie Kalk vom Wasser erodiert. Trotzdem ist das hier passiert, und diese Tatsache ruiniert die Ansichten vieler Geologen (das hat uns Felix, der Schweizer dem der Park gehört, erzählt). Für uns war es einfach nur eine zweistündige Wanderung (ja, unsere erste Wanderung!) durch wunderschönen Dschungel, über einen wilden Fluss, durch enge Höhlen und auf eine tolle Aussichtsplattform über dem Tal. 
Dort auf dem Parkplatz haben wir auch die nächste Nacht verbracht. 

 

Tane Mahuta und seine Freunde

Die nächste Station auf unserem Weg nach Süden war der Waipoua Kauri Forest, wo es den größten noch lebenden Kauri Baum gibt, den Tane Mahuta. Der ist 2000 (zweitausend!) Jahre alt, über 50m hoch und hat 13m Umfang. Wirklich ein dickes Ding :D
In dem Wald gibt es aber noch viel mehr Kauri Bäume, den zweitgrößten Kauri (16m Umfang, 35m hoch), und die Four Sisters (die direkt aneinander stehen). Alle sehr beeindruckend, weil es einfach so unglaublich große und alte Bäume sind. Die wirken alle so mächtig und unzerstörbar, sind aber leider sehr empfindlich, weshalb man nicht von den Pfaden runter durfte. Die Kauri Dieback Disease hat schon eine ganze Menge Bäume dahingerafft. Ganz schön traurig, aber die Neuseeländer sind sehr bemüht ihre Kauri Wälder wieder aufzuforsten und die noch lebenden zu schützen. 
Ein paar Kauris standen auch direkt am Wegrand, so dass man sie umarmen konnte, auch wenn die Arme viel zu kurz sind um einmal ganz rum zu reichen.
(Fotos folgen, wieder mb begrenztes Internet hier -.-)


Dargaville, Abendessen mit Turbanträgern

In Dargaville sind wir schon recht spät am Nachmittag angekommen, und wollten aber nicht auf dem öffentlichen Parkplatz hinterm Supermarkt schlafen, weshalb wir einfach mal ein paar Leute angequatscht haben (das scheint zur Gewohnheit zu werden). Diesmal hatten wir bei den indischen Verkäufern bei Mr. Pizza Glück. Die haben uns nämlich angeboten bei ihnenn vor der Garage die Nacht zu verbringen. Das allein war schon ziemlich gut, und alles worauf wir gehofft hatten. Dann haben sie uns aber auch noch zu sich eingeladen und uns ihr Wlan Passwort gegeben (Juhu, Skype!). Von ihrem Essen haben uns die vier indischen (oder besser Sikh) Bewohner der WG auch etwas abgegeben. Es gab ein traditionelles, nach ihren Aussagen, mildes Curry. Das war auch sehr lecker, ich nenne mich aber seitdem nur noch Smaug, denn das war echt zum Feuerspucken! Um das anhaltende brennen in Mund und Magen loszuwerden haben wir noch heiße Milch mit Nelken und grünem Kardamom darin bekommen. Yummy! Als Gute Nacht Geschichte haben wir noch Amazing Spiderman 2 geguckt. 


Pat, Paka, Motorräder und kalte Dusche

Im Pak'nSave in Whangarei haben wir Pat kennen gelernt. Den alten Mann im Rollstuhl, der uns seine Telefonnummer gegeben hat, falls wir mal in der Näche von Dargaville irgendwo schlafen wollen. Wir haben mit einem Stellplatz irgendwo an einer Wiese oder am Waldrand gerechnet, da er immer davon sprach er habe '6ha of land next to Dargaville', aber auch das wäre besser gewesen als sich erst selbst etwas suchen zu müssen, wo campen nicht streng verboten ist. Also haben wir ihn angerufen. Tatsächlich wohnt er mit seiner Hündin Paka in einer Garage, wo er sich aus dem Motor aus einem geschrotteten Audi RS 3 und einem halben Suzuki Motorrad ein Trike baut, da er seit einem Unfall queerschnittsgelähmt ist, aber unbedingt wieder fahren möchte. Total begeistert hat er mir von allen Einzelheiten an dem Ding erzählt, als ich erwähnt habe, dass ich MotoGP Fan bin. Dank dieser tollen Gemeinsamkeit sind wir jetzt best friends forever, und wenn ich mal wieder nach Neuseeland komme und dann einen Motorradführerschein habe, können wir eine Tour zusammen machen. Juhu. Ich kann kaum an mich halten vor Freude. 
Für uns hatte er einen Schlafplatz in einer anderenn Garage auf seinem Grundstück. Wir hatten da sogar einen Fernseher und ein Campingbad (das trotz gutem Zureden kein Wasser warm machen wollte), allerdings lebten in dieser Garage auch mehr Spinnen als ich jemals zuvor in einem Raum gesehen hab. Es gab auch eine Ameisenstraße und viele geflügelte Insektenfreunde. Und wir haben gelernt, dass es in Neuseeland auch Stabheuschrecken gibt. Diese da war leider tot, aber trotzdem sehr interessant. 
So haben wir den Abend mit den Simpsons und Bridget Jones's Diary verbracht. Genauso wie fast den gesamten nächsten tag. Pat hat uns Brot gebacken (Yummy, echtes gutes Brot! Im Supermarkt gibt's hier sonst nur Toastbrot, fast ohne Körner wird hier schon als Vollkorn bezeichnet), uns eine Dose Makrelen geschenkt und Finja das Buch 'The Hobbit' geliehen. Anscheinend rechnet er damit dass wir ihn wieder besuchen werden, denn er hat uns auch dazu eingeladen uns bei ihm jederzeit 'like home, far away from home' zu fühlen. 
Trotzdem war er ein netter Mensch, der vermutlich einfach nur einsam ist und sich über Gesellschaft freut.  

 

Mangawhai Heads (schon wieder)

Der Parkplatz am Strand von Magawhai Heads war unser nächster Halt. Die Sonne schien nachmittags frühlingshaft warm, also hieß es für uns: Schuhe aus, Tshirt an, und ab das Wasser testen! Auf einem flachen Felsen liegend haben wir die warmen Strahlen genossen, bis Finja plötzlich rief "DELFINE!" Tatsächlich schwam im Meer, nicht weit vom Strand entfernt, eine ganze Delfinschule vorbei! Große dunkelgraue Finnen und Köpfe tauchten immer wieder aus dem Wasser auf. Wahnsinn, echte, freilebende, neuseeländische Delfine! Und das nicht einmal auf einer teuren Tour in einer der Buchten, sondern einfach so, am Strand! Das war schon echt cool, aber ich würde trotzdem liebend gerne irgendwo nochmal mit welchen schwimmen, sie aus der Nähe sehen.. 


McDonalds in Wellford...

...ist vermutlich der einzige McDonalds ohne free Wifi! Und dann hat uns auch noch die Putzfrau die ganzen Aufkleber von den Packungen am Mülleimer geklaut! Wir hatten uns schon so auf die ganzen Sofortgewinne gefreut (was sollen wir schon mit den Straßen), aber nein, die Frau klaut sie einfach alle! *grr*
Vielversprechender bei der Suche nach dem Internet war die Bibliothek, die zwar schon geschlossen war, aber eine gemütliche Bank davor hat, wo der Empfang noch gut genug ist. Leider aber auch auf 200mb begrenzt, weshalb ich wieder nicht so viele Bilder (von den mittlerweile 1200 Fotos O.O) hochgeladen hab. 
Wir haben aber schon Aussicht auf zwei Jobs in Coromandel ab dem 6. Oktober, vielleicht gibt's da ja mal mehr Internet :)


Auf jedenfall geht's mir immernoch richtig gut hier, es ist alles so aufregend und abwechslungsreich, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Schon 3 Wochen (und 1000 gefahrene Kilometer) sind wir in diesem tollen Land, und es gibt noch so viel zu entdecken. 

Ich freu mich auch von euch mal was zu hören (Emails, Facebook, Whatsapp), auch wenn ich nicht immer gleich antworten kann. 

Alles Liebe und ne ganz fette Umarmung, eure Julia

Samstag, 20. September 2014

90 Miles und Cape Reinga

So viel Wahnsinn auf einmal!

 

Matauri Bay

Nach unserem Bibliotheksaufenthalt in Kerikeri sind wir weiter nach Matauri Bay gefahren. Da gab es nur einen Campingplatz und einen Parkplatz direkt am Strand, wo man aber nicht campen durfte. Auf den Campingplatz wollten wir aus Prinzip nicht (wozu haben wir denn ein Auto), also haben wir uns da umgeschaut, und eine Straße entdeckt, die auf einen Hügel am Waldrand führt. Für eine Straße ohne Häuser und ohne Ziel war die in einem echt guten Zustand, und der Ausblick war auch ganz nett. Also dachten wir, schlafen wir einfach hier. Es kommt bestimmt niemand vorbei um uns zu verscheuchen. 
Lief auch alles gut (bis auf ein kleines Gewitterchen). Trotz superschlechtem Empfang konnte ich sogar ein paar Minuten mit Papa reden, war echt schön mal wieder eine vertraute Stimme zu hören.

 

90 Miles & Spirits Bay

Auf dem Weg nach Cape Reinga haben wir noch einen kleinen Abstecher zum 96km langen 90 Miles Beach gemacht, und sind auch mit dem Auto drauf gefahren. Meine Güte, das war der Wahnsinn! Endloses türkisblaues Meer, hohe Dünen, hohe Wellen und keine Menschen außer uns. Eigentlich sollte man nur 30kmh fahren, das war aber viel zu langweilig (und so langsam ist man viel mehr gerutscht) und deshalb hab ich ein bisschen Gas gegeben. Mit 70 hat sich das gleich schon viel besser angefühlt! Fenster auf, Wind rein, Freiheit genießen! 
10km haben wir das genossen, dann umgedreht und nochmal beschleunigt! Das war wirklich so verrückt und aufregend, ein richtiger Adrenalinkick. Mir fehlen auch ein bisschen die Worte um das zu beschreiben. Aber das kommt später nochmal ;)
Übernachtet haben wir fast ganz oben, auf dem DOC Campingplatz in Spirit Bay. Sehr schön, sehr windig und entspannt, diesmal wieder direkt am Meer. 

 

Cape Reinga

Morgens um 9 sind wir direkt los, wir wollten die ersten sein, vor den ganzen Touristenbussen, vor denen wir gewarnt wurden. Zum berühmten Leuchtturm geht es einen Fußweg runter, es war aber sehr windig und sah nach Regen aus, deshalb sind wir gleich wieder hoch zum Auto. Zum Glück! Denn es fing ziemlich doll an zu regnen. Also haben wir es uns gemütlich gemacht, Kekse gegessen, Reiseführer gelesen und Hörbücher gehört (gratis Hörbuch von Playstore von den drei ??? sei Dank!). Gegen 14 Uhr wurde es dann sehr sonnig und wir sind nochmal runter. Und was für eine Aussicht wir hatten! Einfach atemberaubend schön. Fast rundum Blick aufs Meer. Tasmanische See und Pazifik treffen aufeinander und produzieren tolle Wellen mit riesigen Schaumkronen. Der Wind war so stark, man konnte kaum stehen bleiben, die Sonne war warm und es war einfach so schön. 
Mir fehlen schon wieder die Worte. 
Bald (wenn ich wo bin wo es unbegrenztes Internet gibt, nicht wie bei Mcdonalds nur 50mb) lad ich ein paar Bilder hoch, dann könnt ihr mich vielleicht ein bisschen besser verstehen. 

Eine weitere Nacht auf einem DOC Campingplatz, wo wir Anna und Chris aus Stuttgart kennengelernt haben. Mit denen haben wir noch Tee getrunken, bis es wieder anfing zu regnen. Heute gab es gefühlte 20 Wechsel von Regen zu Sonne und wieder zurück. Am anstrengensten ist aber der Wind, weil die Campingkocher bei Wind so ungefähr gar nicht mehr funktionieren. Da muss man sich dann immer in die Klohäuschen zurückziehen, was eigentlich gar nicht so schlimm ist, aber auf Dauer nicht so die beste Lösung ist. 
Die Nächte hier sind so wunderschön, wenn es mal nicht bewölkt ist, sieht man so viele Sterne. In Deutschland ist es nirgendwo jemals dunkel genug um all die Sterne zu sehen die man hier ohne Probleme erkennen kann. Sogar die Milchstraße ist super zu erkennen. 

 

Te Puke Dünen

Am nächsten Morgen, nach einem Milchpulver-Müsli-Frühstück mit Anna und Chris sind wir alle zusammen zu den großen Sanddünen von Te Puke gefahren. In freudiger Erwartung auf Sand zwischen den Zehen haben wir erstmal unsere Schuhe und Socken ausgezogen und sind losgestapft. Eine riesige Wand aus Sand nach oben gelaufen, wartete eine Wüste auf uns. Da war definitiv mehr Sand als wir dachten. Und mehr Wind. Aber weniger Meerblick. Der Wind war so stark, dass wir nur rückwärts gehen konnten. Der Sand wurde aufgewirbelt und hat uns wie tausende kleine Nadeln in die Füße und Waden gestochen. Hüpfend, quitschend und rückwärts machten wir uns auf den Weg nach oben, wir wollten schließlich das Meer sehen. Wurden aber enttäuscht, es wartete nur noch mehr Sand auf uns, deshalb haben wir auch umgedreht und sind nach Kaitaia gefahren. 

Jetzt geht's zu einem Campingplatz, zusammen mit Anna und Chris. 

Ich melde mich sobald ich kann wieder, aber freies (funktionierendes) Wlan ist nicht überallzu finden. Also keine Sorge, mir geht's gut!
Dicke Umarmung, eure Julia <3

Mittwoch, 17. September 2014

There's no place like T's place!

Russell, Paihia und T

 

Russell ist kleiner als man denkt.

Auf der Karte sieht Russell aus wie eine riesen Stadt, fast schon eine Weltmetropole, eigentlich ist es aber eher ein kleines Fischerdorf mit ein paar Restaurants, Shops und Hotels. Etwas enttäuschend, aber trotzdem ganz nett. Immerhin haben wir ein Cafe mit kostenlosem Wifi gefunden. 
Nach ein paar Pommes und einem Cappuccino waren die 50mb allerdings auch schon aufgebraucht, weshalb wir uns nochmal an eine Telefonzelle (die von Vodafone haben meist free Wifi Zones) gesetzt haben. 
Danach ging's auch schon weiter nach Okiato, von wo aus die Fähre nach Opua/ Paihia fährt.

 

Paihia ist auch nicht viel größer 

Aber hübscher. Ein schöner Sandstrand und ein Hafen, an dem man zahlreiche Touren in die Bay of Islands buchen kann. Kanu fahren, Helikopter fliegen, Glassbodenboot fahren und Delfine angucken. Alles ist möglich, kostet aber auch einiges. Und da es noch nicht wirklich die richtige Jahreszeitfür Wassersport war, haben wir nicht allzu viel verpasst. 
Beim Postshop haben wir noch schnell unser Auto auf uns registrieren lassen (wurde aber auch mal Zeit^^) und im Supermarkt für nur 1$ 1Kilo Orangen gekauft. Carmen hatte uns erzählt dass da gerade Saison für ist, und man deshalb Orangen, Zitronen und orangene Zitronen für sehr wenig Geld bekommen kann. 
Dann war es auch schon Zeit dass wir uns um einen Stellplatz für die Nacht kümmern, also haben wir einfach wahllos vorbeigehende Spaziergänger angesprochen, die aber alle nicht so recht wussten wo wir hin könnten. 
Bis ich mich dann entschloss einen Maori mit Gitarre anzusprechen, der sich direkt vorgestellt und uns eingeladen hat. 

 

T's Backpacker Haus

T, wie alle ihn nennen, hat ein Haus fast direkt am Strand, mit großem Garten, wo wir unseren Van parken durften. Drinnen waren ein Haufen Leute und mehr Flaggen als man zählen kann. 
Denn T hat scheinbar nichts anderes zu tun als Reisende zu sich einzuladen, bei sich schlafen, essen, duschen und fernsehen zu lassen und deren Unterschriften und Grüße auf den zugehörigen Landesflaggen festzuhalten. 
Seine Hütte ist klein und nicht gerade luxuriös, aber es war wirklich total gemütlich. Die anderen Anwesenden, Reisende, Dauermitbewohner und Kiwis schienen alle sehr nett und haben sich direkt mit uns unterhalten. 

Abends kamen noch einige andere Leute vorbei, es gab Musik, ein paar Gitarren-Jam-Sessions mit wirklich interessantem Gesang und Alkohol. Dazu kamen wir noch völlig kostenlos in den Genuss sehr intensiv passiv zu kiffen, was für eine Freude. Gut, dass wir heute nicht irgendwo am Flughafen sind, ansonsten hätten wir sicherlich schnell Bekanntschaft mit dem Drogenspürhunden gemacht. 
Insgesamt war der Abend so weit von dem entfernt womit wir gerechnet haben, als wir nach Paihia gekommen sind, wie möglich, aber es war lustig, wir haben noch ein paar Nudeln zu unserem Reis abgestaubt, Freunde gefunden und am nächsten morgen noch eine Dusche geniesen können. 
Außerdem hat T uns noch zum Haruru Waterfall mitgenommen und uns eingeladen jederzeit immer wieder zu kommen und zu bleiben so lange wir wollten. 

Jetzt verlassen wir diese hübsche Bibliothek mit kostenlosen Wlan und Strom bald wieder und machen uns auf die Suche nach mehr Wasserfällen und Abenteuern.

Viele liebe Grüße aus Kerikeri, eure Julia

Dienstag, 16. September 2014

Der Sommer kommt, der Jetlag geht

Von Mangawhai Heads bis Russell

 

 Endlich los aus Mangawhai!

Die drei Tage Intro Days bei Carmen und John (und ihrem Hund Klecks/ Bumm Bumm) waren echt super. Leckeres Essen, ein Kaminfeuer am Morgen, Strandspaziergänge am Nachmittag und dauerhafter Internetzugang haben das Ankommen im fremden Land sehr vereinfacht. Carmen ist mit uns auch nach Wellsford gefahren um ein Bankkonto zu eröffnen und unsere Steuernummer zu beantragen, was uns alleine vermutlich vollkommen überfordert hätte. Das Auto, das für uns bestimmt war, Matt (benannt nach seiner matt-dunkelgrauen Farbe, da müssen wir uns echt noch was besseres überlegen), sah auch echt in Ordnung aus. Für seine fast 20 Jahre und 260000km ist er noch fit wie ein Turnschuh. 
Am Donnerstag, unserem ursprünglich letztem Tag in Mangawhai Headsmit dem Intro Days, haben wir dann erfahren dass wir das Auto erst haben dürfen, wenn all unser Geld bei Carmen auf dem Konto angekommen ist. Das hätte sie uns auch früher sagen können. Ich dachte es würde reichen wenn wir mit ihr gemeinsam die Überweisung losschicken, da wir ab dann ja nichts mehr tun können um unser Geld aufzuhalten. Naja, da lag die Schuld auf beiden Seiten. Ärgerlich war es nur, weil unsere Vorfreude und Abenteuerlust sich gar nicht gerne von gezwungenem Nichtstun aufhalten lies (und weil wir dann 25$ pro Nacht und Nase ohne Essen bei ihr bezahlen mussten). Egal, jedenfalls mussten wir bis Sonntag Mittag in unserer kleinen Hütte ausharren. Dann ging's endlich los!

 Auf nach Bream Bay

Bei der ganzen Aufregung um's packen und auf der linken Straßenseite fahren, wussten wir erstmal gar nicht wo wir hin sollten. Also haben wir am Strand geparkt und unser (im Auto enthaltenes) umfassendes Kartenmaterial studiert. Die Wahl fiel auf den DOC (Department  of Conversation) Campingplatz in Bream Bay, Uretiti Beach Campsite. Dort haben wir direkt hinter den Dünen unsere erste Nacht im Auto verbracht. 
Abendbrot haben wir am menschenleeren Strand auf einer Isomatte gegessen. So fühlt sich Freiheit an! Es war wirklich traumhaft schön, bis auf ein paar Möwen und Schwalben war so weit das Auge reicht keine Menschenseele zu sehen (okay, da waren weiter weg noch zwei andere Camper, die aus Plastikweingläsern getrunken haben, aber trotzdem!). Rechts und links an der Bucht waren große Regenwolken zu sehen, aber über uns war der Himmel blau. Zumindest andfangs. Als wir aufgegessen hatten fielen die ersten Regentropfen und wir sind schnell zum Auto gelaufen. 
Um 19 Uhr hieß es für uns auch schon "Gute Nacht", denn als Backpacker im Auto hat man keine große Wahl als sich nach der Sonne zu richten. Das ist aber gar nicht so schlimm, dafür wacht man morgens auch schon um halb 8 wieder auf und hat den ganzen Tag noch vor sich. 

Whangarei und Kauris

Am nächsten Morgen haben wir uns direkt auf den Weg nach Whangarei gemacht. Dort wollten wir uns erstmal mit Lebensmitteln eindecken. Gesagt getan, wir sind in den ersten und größten Supermarkt gegangen den wir finden konnten, den Pak'N'Save. Der ist wirklich wahnsinnig groß (wer schonmal in Südfrankreich war, größer als Super/Mega/Hyper U!) Da gibt's wirklich alles was das Herz begehrt. Sparsam wie wir sind, haben wir fleißig Preise verglichen. Die mit Abstand billigste Marke war "Budget", von der auch ein großteil unserer Errungenschaften stammt.
Als wir bei den Tomatensaucen standen, und überlegten ob Dosen oder Gläser praktischer seien, sprach uns ein netter alter Mann im Rollstuhl an, fragte wo wir herkommen und was wir so treiben. Weil er so nett war haben wir uns ein Weilchen mit ihm unterhalten und später hat er uns seine Telefonnummer gegeben und uns erzählt, dass er an der Westküste, bei Dargaville, Land besitzt, auf dem wir gerne Campen dürfen wenn wir in der Nähe sind. Das haben wir natürlich dankbar angenommen, jede Adresse und Telefonnummer ist ein Gweinn. Jetzt haben wir schon drei Anlaufstellen, die Bekannte von Finjas Oma, Pat (in wheelchair) und den Fotografen bei Facebook. Besser geht's doch nicht!
Nach dem Einkauf haben wir uns auf dem Parkplatz erstmal ein Marmeladenbrot geschmiert, shoppen ist anstrengend! In der Touristinformation (oder i-Site, wie das hier heißt) haben wir dann eine Karte besorgt und beschlossen dass der Botanische Garten unser erstes Ziel sein sollte. 
Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt, der Botanische Garten ist eine wirklich tolle Anlage, nicht dass was man in Deutschland so unter "Garten" versteht, sondern eher ein riesiges Gelände mit Bergen drauf und Wanderwegen. Wagemuig haben wir auch direkt den "Kauri Track" begonnen, sind dann aber auf den "Pheonix Trail" umgestiegen, als es zu steil wurde. Das hat sich aber gelohnt, denn wir sind zu einem schönen See mit Wasserfall gekommen, wo wir erstmal ein kleines Picknick mit Banane und Willy Wonka Chocolate Bar gemacht haben. Auf dem Weg zurück zum Auto hat uns dann ein sehr netter Gärtner mit kaputtem Strohhut angesprochen wo wir denn herkämen (anscheinend sehen wir noch nicht besonders einheimisch aus^^). Wir haben kurz mit ihm geplaudert und er hat uns den Tipp gegeben, dass man in Sandy Bay gut eine Nach schlafen könne.
Neuseeländer sind wirklich alle (oder wir hatten bisher einfach Glück) super nett und freundlich. Überall wird man angesprochen und angelächelt, man wird sogar gegrüßt wenn man nur mit dem Auto an ihnen vorbei fährt! In Deutschland würde man meist nur komisch angeguckt werden wenn man Fremde grüßen oder sogar ansprechen würde!

Der nächste Halt in Whangarei war der Kauri Park. Der Wald war wirklich wunderschön, meterhohe Farne und überall Lianen. Wenn man's nicht besserwüsste, könnte man glauben man sein irgendwo am Amazonas. Die Kauribäume selbst waren auch unglaublich beeindruckend. So große, dicke, hohe und alte Bäume. Was die schon alles erlebt haben müssen, es wäre echt spannend wenn dir reden könnten. 
Ein Stück weiter kamen wir dann auch noch zu einem 23 Meter hohen Wasserfall, denn man von einer gegenüberliegenden Klippe betrachten konnte. 
Ich bin wirklich gespannt wie wir das alles was noch auf uns zu kommt verarbeiten sollen. Wir sind noch nichteinmal eine Woche auf Tour und haben schon so viel gesehen, dass man alles aufschreiben muss um es nicht zu vergessen. Wie sollen da bloß die nächsten 8 Monate werden?!
Anschließend haben wir uns auf den Weg nach Sandy Bay gemacht. Die Straßen gehen hier auf und ab und rechts und links herum, man weiß meist gar nicht mehr wo eigentlich Noredn und Süden, Küste und Inland ist. Auch die Landschaft wechselt so schnell zwischen Dschungel und Grasland und Nadelwald und Küste, dass man gar nicht hinterherkommt. Immer wieder sieht man ziemlich große Raubvögel über der Landschaft ihre Kreise ziehen und merkwürdige blaue Hühner am Straßenrand langlaufen. 
In Sandy Bay angekommen haben wir uns erstmal Nudeln mit Tomato Sauce (von Budget) gemacht, und auf unseren Campingstühlen, im Schlafsack eingekuschelt, mit Blick aufs Meer, eine 18g Tüte Chips gegessen und unsere Reisetagebücher auf den neusten Stand gebracht. 





Helena Bay, wo bist du?

Nach einem weiteren Frühstück am Strand haben wir uns auf den Weg richtung Oakura gemacht. Auf dem Weg sollte eigentlich Helena Bay liegen, laut Reiseführer eine nette kleine Bucht (und Helena Bay wollte ich schon aus Prinzip besuchen!). Das Ganze hat sich aber als schwieriger als gedacht erwiesen. Zuerst hat uns die Karte in die Irre geführt, theoretisch hätte der Abzweig nach Oakura an der Straße liegen sollen, die nach Whanganaki führt. Fast in Whanganaki angekommen haben uns freundliche Straßenarbeiter darauf hingewiesen, dass der Abzweig (nicht wie auf der Karte eindeutig zu erkennen!) ein paar Kilometer weiter vom Highway abzweigt. Na toll. 
Egal, den ganzen Weg zurück gefahren und tatsächlich nur ein kleines Stück weiter, quasi hinter der nächsten Kurve, ging es wirklich nach Oakura. Also los, jetzt ist's ja nicht mehr weit, dachten wir uns leichtsinnig. Bei einem kleinen Cafe & Gallery haben wir kurz angehalten um uns die sehr interessanten und fantasiereichen Kunstwerke (alle viel zu teuer für normale Backpacker) anzuschauen. Laut Reiseführer sollte es nicht mehr weit sein. Den Straßenschildern folgend kamen wir dann an eine Bucht. Aber nicht Helena Bay. Die nächste war's auch nicht. Eine nette alte Dame erklärte uns, dass wir nur noch über den nächsten Hügel müssten. HA! Witzig, junge Dame, sehr witzig! Eine Schotterpiste führte uns durchschnittlich 15kmh den Berg rauf und wieder runter. Immernoch kein Helena Bay. Wieder rauf kamen wir an einen Abzweig zum Mimiwhangata Coastal Park. Auf dem Schild stand, dass Campen erlaubt sei, also beschlossen wir, da erstmal runter zu fahren, wenn wir schon Helena Bay nicht finden konnten, hätten wir wenigstens einen schönenen Schlafplatz. Nach weiteren langen Schotterkilometern, kamen wir unten an. Ein alter Mann zerstörte jedoch unsere Hoffnungen auf einen guten Nachtplatz, denn im Winter sei die Anlage geschlossen. Trotzdem wollten wir den Strand einmal anschauen, um nicht komplett grundlos da runter gefahren zu sein. 
Und wirklich hat der Strand und der Ausblick da die ganze Mühe wieder wett gemacht. Das war mit Abstand der schönste Strand an dem ich je war! Eine einsame, komplett verlassene Bucht mit türkisblauem Wasser. Keine einzigen Fußabrücke am Strand, riesige Muscheln und tolle Wellen. Das Wetter hat uns dann aber zum Auto zurück getrieben. Alle 5 Minuten gibt's hier einen Wetterumschwung. Aber egal. Schön war's.
Wir beschlossen die Nacht in der dritten Bucht zu verbringen. Papahari Point besteht aus ca. 4 Häusern und vielen Schafen. Wir wollten uns erstmal eine kleine Mahlzeit am Strand kochen (eine Tasse Reis mit Tomato Sauce), aber wieder kam das Wetter dazwischen. Tropfend nass haben wir uns und unser Essen wieder ins Auto gerettet. Zum Glück war der Reis schon fertig! Den Rest des Tages haben wir im Auto verbracht, immer wieder die Tür aufgemacht solange die Sonne schien und uns ein bisschen häuslich eingerichtet. 

Nach einer wirklich schönen Nacht unter den Sternen (Glasdach sei Dank!) geht's heute nach Russell (eigentlich sind wir schon da, aber darüber berichte ich nächstes Mal ;) ). 

Alles alles Liebe aus dem (momentan) sehr sonnigen Russell, 

eure Julia <3

 

PS: Fotos kommen später dazu, Internet ist begrenzt auf MBs, und da will ich nichts überstürzen ;)

Montag, 8. September 2014

Willkommen in Mittelerde

Von Samstag bis Montag auf Achse


Kia Ora ihr lieben Leser :)

Samstag Mittag bin ich mit meinen Eltern und meiner Schwester zu Finja gefahren, wo uns leckere Pizza erwartet hat. So richtig großen Hunger hatten wir aber dank der ganzen Aufregung nicht. Um 18.30 sind wir dann endlich zum Flughafen nach Hamburg gefahren, wo nach einem sehr tränenreichen Abschied mit vielen Umarmungen nur noch der Securitycheck zwischen uns und der großen Reise stand.
Am Gate haben wir Anna kennengelernt, die ebenfalls als Backpackerin auf dem Weg nach Neuseeland war. Leider mussten wir uns direkt wieder trennen, da das Boarding bevorstand. Im Flugzeug drin wussten wir erstmal gar nicht was wir zuerst bestaunen sollten. Jeder hatte einen Bildschirm vor sich, mit wahnsinnigen 470 Filmen zur Auswahl (wer soll die denn alle gucken?!), es gab aber auch Fernsehsendungen, Musik und ein paar lustige Spiele, mit denen die 6 Stunden Flug nach Dubai auch ziemlich schnell vorbei waren. Die kuschelige Decke die jeder zum Schlafen bekommen hat durfte man leider nicht mitnehmen. 

Das mit Abstand Beste war aber der Erfrischungswaschlappen den wir am Anfang von der Crew bekommen haben: Ein erst sehr warmen, nach Citrus duftender Erfrischungslappen, der ziemlich schnell abgekühlt ist und einfach fantastisch erfrischend war. Leider gab's den nur einmal pro Flug. 
Das Flugzeugessen ist seinem Ruf zum Glück nicht gerecht geworden, bis auf die Rosinen (also ehrlich, wer tut denn bitte Rosinen in Reis mit Hähnchen?!) wares super lecker. Das Wasser war in einer Art Joghurtbecher verpackt und der Nachtisch (irgendein Pudding mit Karamellklumpen in der Mitte) war zu süß und klebrig, aber sonst wirklich nicht schlecht. 
In Dubai angekommen mussten wir dann schon wieder durch einen Securitycheck. Nicht ganz einleuchtend, schließlich kann man ja im Flugzeug und im Dutyfreebereich nichts kaufen was man nicht im Flugzeug dabei haben darf. 
Wir haben dann noch Anna und ihre Sitznachbarin Anne (die auf dem Weg nach Sydney war) wieder getroffen und gemeinsam einen Sitzplatz im übertrieben großen Flughafen gesucht. Nachdem Anne dann verschwunden ist, haben wir uns auf den Weg gemacht und ein Restaurant zum Frühstücken gesucht. Natürlich bezahlt man in Dubai nicht mit dem Euro, sondern mit Dirham, aber im Café Costa konnten wir auch damit bezahlen. So kam es dass ich eine Rechnung von 30 mit einem 10er bezahlt habe, und 13 zurück bekommen hab :D
Nach einem leckeren Tomate-Käse-Sandwich und einer Dose 7up stand auch endlich das Gate für unseren Flug auf der Anzeigetafel. Wie auch sonst waren wir fast so weit wie möglich davon entfernt. Also mussten erstmal den kompletten Terminal B entlanglaufen, dann mit der Flughafenbahn zu Terminal A fahren und da dann noch ein Stück zu Gate 13 laufen. Da haben wir dann noch ein bisschen gewartet, und uns gefragt, wie alle anderen Wartenden mit ihren Handys ins Internet konnten, obwohl der Flughafen gar kein Wlan hatte. Dann ging (früher als angekündigt) das Boarding an. 
Dabei haben wir dann Anna verloren, denn es stellte sich heraus, das sie zwar auch um kurz nach 10 mit Emirates nach Auckland geflogen ist, aber nicht in unserem Flugzeug, sondern in dem, das 5 Minuten später abgeflogen ist.


Zum verabschieden war aber keine Zeit, weil wir in das vermutlich größte Flugzeug das wir je betreten werden einsteigen mussten. Der Airbus a380 für ca. 800 Passagiere. Da fühlt man sich schon ziemlich klein, und fragt sich, wie so ein riesiger Haufen Metall überhaupt fliegen kann. 
Wir saßen neben einer netten alten Dame aus Neuseeland (die so ihre Schwierigkeiten mit dem Bildschirm hatte -.-) aber sonst eine sehr angenehme Sitznachbarin war.
 

Der 12 Stunden Flug nach Melbourne bestand hauptsächlich aus schlafen, Filme gucken und dabei einschlafen und Essen. Zwischendurch sind wir auch mal umhergelaufen, nach einiger Zeit wurde es doch echt unbequem. Leider durfte man nicht die Treppe hoch gehen um sich mal die First Class und Business Sitze anzugucken. 
Irgendwie haben wir die Zeit aber auch überstanden und haben sogar noch einen echt hübschen Sonnenuntergang überm Indischen Meer gesehen. 
In Melbourne mussten wir nochmal für ca. 2 Stunden aus dem Flugzeug raus. Am Flughafen war auch gar nichts los (komisch, war doch schon 5 Uhr morgens, versteh ich gar icht^^) und wir hatten mal die Gelegenheit uns die Zähne zu putzen, eine Steckdose zum Handyladen zu finden und uns zu bewegen. Dazu sind wir ein bisschen rumgeturnt, sind das Fließband in die falsche Richtung langgerannt und haben uns mit einem winzig kleinen Mädchen mit Teddy angefreundet, dem es Spaß gemacht hat nachzumachen was wir gemacht haben. 
Wieder im Flugzeug haben wir dann unsere Einreisekarten bekommen, wo man eintragen muss wielange man bleiben will, wo man herkommt, was man alles dabei hat und wo man zuerst hingehen will. Neuseeland hat sehr strenge Regeln dafür, was man an Lebensmitteln und Dingen, die in Kontakt mit der Natur und Tieren waren, mitnehmen darf. Wenn man irgendwas nicht richtig ausfüllt muss man direkt 400$ Strafe zahlen. Das hat uns ganz schön verunsichert, aber wie sich heruasgestellt hatvöllig zu unrecht. 
Nach diesmal sehr kurzen 3 Stunden Flug nach Auckland war es dann endlich so weit. Durch die Wolken konnten wir schon die ersten Flecken Neuseeland erkennen. 
Nach der Landung konnten wir gar nicht mehr aufhören zu Grinsen und wären am Liebsten direkt losgelaufen. Aber erstmal mussten wir noch unser Gepäck abholen (Finjas Rucksack hat ziemlich lange gebraucht), wurden von irgendeinem Spürhund abgeschnuppert und haben Anna wieder getroffen. 
Dann ging's durch den erneuten Sicherheitscheck, wo wir nochmal zu der Einreisekarte befragt wurden, und unsere Schuhe vorzeigen mussten. Finjas Wanderstiefel wurden sogar gereinigt, damit auch ja keine biologischen Spuren aus einem anderen Land eingeschleppt werden können. Anschließend wurde unser gesamtes Gepäck nochmal durchleuchtet (und der Sicherheitstyp hat meine Kamera fallen lassen), aber dann konnten wir endlich neuseeländische Luft atmen. Komischerweise wollte niemand unser Visum sehen. 
Mit dem Bus sind wir dann direkt in die Stadt gefahren, und haben noch einen Düsseldorfer Backpacker (David, glaub ich) kennengelernt. 
Die letzte Mahlzeit war ja schon ein bisschen her, also sind wir in einem Einkaufscenter zu Burgerking gegangen. Die Verkäuferin da hat sich auch gleich mit uns unterhalten, sie hat uns wohl angesehen dass wir nicht von hier sind (könnte an den großen Rucksäcken gelegenhaben, sicher bin ich mir aber nicht^^) und sie Bekannte in Berlin hat. 
Bis unser Bus nach Kaiwaka (oder wie der Busfahrer sagt Chrwaka) losfuhr hatten wir noch ca. ne Stunde Zeit, also sind wir nochmal schnell zum Hafen gelaufen, haben uns wie dicke alte Menschen gefühlt, weil wir uns mit dem Rucksäcken so schlecht hinsetzen und wieder aufstehen konnten, und haben auf einem übergroßen Liegestuhl Pause gemacht. 
Die 2 stündige Fahrt nach Kaiwaka haben wir dann komplett verschlafen, Carmen hat uns an der Bushaltestelle abgeholt und wir sind nach Mangawhai Heads gefahren, haben was gegessen und unserem Jetlag entgegengeschlafen. 
Jetzt geht's nochmal bei Sonnenschein in die Stadt (und vielleicht an den Strand). 

Alles Liebe und viele Grüße vom anderen Ende der Welt,
eure Julia <3

Freitag, 5. September 2014

Morgen geht's los!


Whoa, kaum zu glauben dass es morgen Abend wirklich so weit ist. Die letzten Wochen und Monate sind so schnell vergangen, man hat sich immer gesagt "Ist ja noch Zeit, noch ist es nicht so weit" und plötzlich muss der Rucksack fertig gepackt sein, alles muss erledigt sein und man sieht alle zum letzten Mal. 
Das ist ein so unwirkliches Gefühl, aber ich kann es kaum erwarten endlich loszufliegen! Die ganze Vorfreude und Aufregung darf ja nicht umsonst gewesen sein ;) Ich freu mich wie verrückt auf all die Abenteuer, Erlebnisse und neuen Leute die ich ich kennen lernen werde. 

Anfang der Woche hab ich nochmal Finja (meiner super tollen Reisepartnerin <3 die übrigens auch einen Blog hat) besucht, wir haben letzte Vorbereitungen getroffen (danke an Patrick von sta travel :D ) und jetzt kann ja nichts mehr schief gehen, oder? 

Ich werde vermutlich so zwischen täglich und monatlich was posten, je nach dem ob ich genug Internet, Zeit, Lust und Idee hab etwas zu schreiben. Aber versprechen kann ich da nichts! ^^ 
Und wenn ihr mit mir kommunizieren wollt, entweder bei Facebook, per Email, oder hier (aber bitte mit Name, sonst weiß ich ja gar nicht mit wem ich eigentlich spreche :D) 

Eure Julia (ab morgen) Overseas