Freitag, 26. September 2014

Von McDonalds zu McDonalds

Boulders, Kauri, Inder, Pat und Paka, Delfine

 

Heute gibt's mal GANZ viel zu lesen!

 

McDonalds in Kaitaia

Mit Anna und Chris haben wir hier langedas kostenlose Wlan genossen. Irgendwann hat Chris dann angefangen, im Mülleimer nach noch nicht abgelösten Aufklebern vom Monopoly zu suchen. Und direkt einen Big Mac gewonnen! Davon motiviert haben wir immer mehr zu suchen und wurden mit ein paar relativ nutzlosen Straßen, einem weiteren Big Mac, einem Cheeseburger, einem Sausage McMuffin und einem Schokosmoothie belohnt. Trotz der teilweise irritierten Blicke hat sich das echt gelohnt!

  

Wairere Boulders 

Nach dem wir eine Nacht auf dem Parkplatz eines geschlossenen DOC Platzes verbracht haben, ging es weiter nach Kohukohu, wo Anna und Chris eine helpexchange Familie gefunden hatten, bei denen sie für eine Woche bleiben konnten. Wir wollten mit der Fähre nach Rawene übersetzen, die ist aber leider nicht gefahren, da es zu stürmisch war. Also mussten wir den Umweg nehmen. Der sich aber wirklich gelohnt hat!
Dadurch sind wir zu den Wairere Boulders
gelangt. Eine einzigartige Formation von riesigen Basaltfelsen, die von einem Vulkanausbruch vor ca. 2.8 Millionen Jahren übrig geblieben sind. Durch Regenwasser wurde die Lehmschicht, auf der die Lava erkaltete, weggespült und die Basaltschicht ist zusammengebrochen und im neu entstehenden Tal bergab gewandert. Dadurch dass die Kauribäume, die es hier früher überall gab, saure Bäume (Coniferen) sind, und das Regenwasser über die Blätter und herabgefallenes Geäst gelaufen ist, sind die Basaltfelsen erodiert. Eigentlich gilt Basalt als sehr fester Stein, der nicht wie Kalk vom Wasser erodiert. Trotzdem ist das hier passiert, und diese Tatsache ruiniert die Ansichten vieler Geologen (das hat uns Felix, der Schweizer dem der Park gehört, erzählt). Für uns war es einfach nur eine zweistündige Wanderung (ja, unsere erste Wanderung!) durch wunderschönen Dschungel, über einen wilden Fluss, durch enge Höhlen und auf eine tolle Aussichtsplattform über dem Tal. 
Dort auf dem Parkplatz haben wir auch die nächste Nacht verbracht. 

 

Tane Mahuta und seine Freunde

Die nächste Station auf unserem Weg nach Süden war der Waipoua Kauri Forest, wo es den größten noch lebenden Kauri Baum gibt, den Tane Mahuta. Der ist 2000 (zweitausend!) Jahre alt, über 50m hoch und hat 13m Umfang. Wirklich ein dickes Ding :D
In dem Wald gibt es aber noch viel mehr Kauri Bäume, den zweitgrößten Kauri (16m Umfang, 35m hoch), und die Four Sisters (die direkt aneinander stehen). Alle sehr beeindruckend, weil es einfach so unglaublich große und alte Bäume sind. Die wirken alle so mächtig und unzerstörbar, sind aber leider sehr empfindlich, weshalb man nicht von den Pfaden runter durfte. Die Kauri Dieback Disease hat schon eine ganze Menge Bäume dahingerafft. Ganz schön traurig, aber die Neuseeländer sind sehr bemüht ihre Kauri Wälder wieder aufzuforsten und die noch lebenden zu schützen. 
Ein paar Kauris standen auch direkt am Wegrand, so dass man sie umarmen konnte, auch wenn die Arme viel zu kurz sind um einmal ganz rum zu reichen.
(Fotos folgen, wieder mb begrenztes Internet hier -.-)


Dargaville, Abendessen mit Turbanträgern

In Dargaville sind wir schon recht spät am Nachmittag angekommen, und wollten aber nicht auf dem öffentlichen Parkplatz hinterm Supermarkt schlafen, weshalb wir einfach mal ein paar Leute angequatscht haben (das scheint zur Gewohnheit zu werden). Diesmal hatten wir bei den indischen Verkäufern bei Mr. Pizza Glück. Die haben uns nämlich angeboten bei ihnenn vor der Garage die Nacht zu verbringen. Das allein war schon ziemlich gut, und alles worauf wir gehofft hatten. Dann haben sie uns aber auch noch zu sich eingeladen und uns ihr Wlan Passwort gegeben (Juhu, Skype!). Von ihrem Essen haben uns die vier indischen (oder besser Sikh) Bewohner der WG auch etwas abgegeben. Es gab ein traditionelles, nach ihren Aussagen, mildes Curry. Das war auch sehr lecker, ich nenne mich aber seitdem nur noch Smaug, denn das war echt zum Feuerspucken! Um das anhaltende brennen in Mund und Magen loszuwerden haben wir noch heiße Milch mit Nelken und grünem Kardamom darin bekommen. Yummy! Als Gute Nacht Geschichte haben wir noch Amazing Spiderman 2 geguckt. 


Pat, Paka, Motorräder und kalte Dusche

Im Pak'nSave in Whangarei haben wir Pat kennen gelernt. Den alten Mann im Rollstuhl, der uns seine Telefonnummer gegeben hat, falls wir mal in der Näche von Dargaville irgendwo schlafen wollen. Wir haben mit einem Stellplatz irgendwo an einer Wiese oder am Waldrand gerechnet, da er immer davon sprach er habe '6ha of land next to Dargaville', aber auch das wäre besser gewesen als sich erst selbst etwas suchen zu müssen, wo campen nicht streng verboten ist. Also haben wir ihn angerufen. Tatsächlich wohnt er mit seiner Hündin Paka in einer Garage, wo er sich aus dem Motor aus einem geschrotteten Audi RS 3 und einem halben Suzuki Motorrad ein Trike baut, da er seit einem Unfall queerschnittsgelähmt ist, aber unbedingt wieder fahren möchte. Total begeistert hat er mir von allen Einzelheiten an dem Ding erzählt, als ich erwähnt habe, dass ich MotoGP Fan bin. Dank dieser tollen Gemeinsamkeit sind wir jetzt best friends forever, und wenn ich mal wieder nach Neuseeland komme und dann einen Motorradführerschein habe, können wir eine Tour zusammen machen. Juhu. Ich kann kaum an mich halten vor Freude. 
Für uns hatte er einen Schlafplatz in einer anderenn Garage auf seinem Grundstück. Wir hatten da sogar einen Fernseher und ein Campingbad (das trotz gutem Zureden kein Wasser warm machen wollte), allerdings lebten in dieser Garage auch mehr Spinnen als ich jemals zuvor in einem Raum gesehen hab. Es gab auch eine Ameisenstraße und viele geflügelte Insektenfreunde. Und wir haben gelernt, dass es in Neuseeland auch Stabheuschrecken gibt. Diese da war leider tot, aber trotzdem sehr interessant. 
So haben wir den Abend mit den Simpsons und Bridget Jones's Diary verbracht. Genauso wie fast den gesamten nächsten tag. Pat hat uns Brot gebacken (Yummy, echtes gutes Brot! Im Supermarkt gibt's hier sonst nur Toastbrot, fast ohne Körner wird hier schon als Vollkorn bezeichnet), uns eine Dose Makrelen geschenkt und Finja das Buch 'The Hobbit' geliehen. Anscheinend rechnet er damit dass wir ihn wieder besuchen werden, denn er hat uns auch dazu eingeladen uns bei ihm jederzeit 'like home, far away from home' zu fühlen. 
Trotzdem war er ein netter Mensch, der vermutlich einfach nur einsam ist und sich über Gesellschaft freut.  

 

Mangawhai Heads (schon wieder)

Der Parkplatz am Strand von Magawhai Heads war unser nächster Halt. Die Sonne schien nachmittags frühlingshaft warm, also hieß es für uns: Schuhe aus, Tshirt an, und ab das Wasser testen! Auf einem flachen Felsen liegend haben wir die warmen Strahlen genossen, bis Finja plötzlich rief "DELFINE!" Tatsächlich schwam im Meer, nicht weit vom Strand entfernt, eine ganze Delfinschule vorbei! Große dunkelgraue Finnen und Köpfe tauchten immer wieder aus dem Wasser auf. Wahnsinn, echte, freilebende, neuseeländische Delfine! Und das nicht einmal auf einer teuren Tour in einer der Buchten, sondern einfach so, am Strand! Das war schon echt cool, aber ich würde trotzdem liebend gerne irgendwo nochmal mit welchen schwimmen, sie aus der Nähe sehen.. 


McDonalds in Wellford...

...ist vermutlich der einzige McDonalds ohne free Wifi! Und dann hat uns auch noch die Putzfrau die ganzen Aufkleber von den Packungen am Mülleimer geklaut! Wir hatten uns schon so auf die ganzen Sofortgewinne gefreut (was sollen wir schon mit den Straßen), aber nein, die Frau klaut sie einfach alle! *grr*
Vielversprechender bei der Suche nach dem Internet war die Bibliothek, die zwar schon geschlossen war, aber eine gemütliche Bank davor hat, wo der Empfang noch gut genug ist. Leider aber auch auf 200mb begrenzt, weshalb ich wieder nicht so viele Bilder (von den mittlerweile 1200 Fotos O.O) hochgeladen hab. 
Wir haben aber schon Aussicht auf zwei Jobs in Coromandel ab dem 6. Oktober, vielleicht gibt's da ja mal mehr Internet :)


Auf jedenfall geht's mir immernoch richtig gut hier, es ist alles so aufregend und abwechslungsreich, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Schon 3 Wochen (und 1000 gefahrene Kilometer) sind wir in diesem tollen Land, und es gibt noch so viel zu entdecken. 

Ich freu mich auch von euch mal was zu hören (Emails, Facebook, Whatsapp), auch wenn ich nicht immer gleich antworten kann. 

Alles Liebe und ne ganz fette Umarmung, eure Julia

1 Kommentar:

  1. Liebe Julia,
    zu Deinem Geburtstag wünschen wir Dir alles Gute, viel Freude und weiterhin ein gutes Gelingen Deiner Reise.
    Wir lesen mit großem interesse Deine Reiseberichte und freuen uns mit Dir, daß es Dir gut geht und Du so viele interessante Erfahrungen downunder machen darfst. Wie gut, dass Du den Mut hattest, Dir auch die andere Seite der Erde anzuschauen.
    Herzliche Grüße und alles Liebe von
    Angelika und Werner

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