Samstag, 6. Dezember 2014

Ab in den Süden!

Strandleben und Sandflies

 

Blaue Brücke auf die Südinsel

Was uns wohl da drüben erwartet? Sehen wir vielleicht Delfine? Werden wir seekrank? Diese und noch ganz andere Fragen haben wir uns gestellt als wir darauf gewartet haben, endlich auf die Fähre (wir haben die Bluebridge genommen) fahren zu dürfen. Dann war es endlich soweit. Die erste und letzte Stunde der Fahrt haben wir an irgendeiner Reling verbracht, in der Hoffnung am Horizont oder vielleicht sogar im Bugwasser des Schiffes ein paar Delfine zu sehen. Tatsächlich haben wir welche gesehen, ganz kurz, schon nach zehn Minuten, ist eine Gruppe von vielleicht vier oder fünf Blau-Weißen Delfinen auf uns zugeschwommen. Leider waren sie aber nach ein paar Sekunden schon wieder verschwunden, viel zu schnell um ein Foto zu machen. Nach einer Stunde im Wind haben wir dann die Hoffnung auf noch mehr Delfine aufgegeben und sind nach drinnen gegangen um Reiswaffeln zu essen (Hier gibt es welche mit Sourcream-&Schnittlauchpulver, die schmecken viel zu gut um nach einer aufzuhören!).
Insgesamt waren wir etwa dreieinhalb Stunden unterwegs. Das letzte Stück sind wir durch die Marlborough Sounds gefahren - traumhaft! Türkisblaues Wasser, grüne Berge drumherum, goldene Sandstrände... Schade dass wir kein eigenes kleines Boot haben auf dem wir von Bucht zu Bucht fahren können. 

 

Von Strand zu Strand

In Picton sind wir vom Schiff runter gefahren, und haben gleich einen kostenlosen Campingplatz im Mahau Sound in der Double Bay aufgesucht. Direkt am Strand (ist ja mittlerweile schon fast Standard) mit tollem Blick (ist auch schon Standard, heißt aber nicht, dass wir das nicht mehr zu schätzen wissen!). Da wir dringend eine Pause von ständig neuen Eindrücken nötig hatten und es uns dort so gut gefallen hat, sind wir den nächsten Tag auch noch dort geblieben. Finja hatte beim relaxen am Strand eine Eingebung, wie wir unserer Regenbogensonnenschirmtuch (das wir in Taupo auf dem Campingplatz gefunden und vom Sonnenschirmgestell abgemacht haben) nutzen können: Hippiedeko für Uwe und uns! Schere raus, und losgebastelt. Freundschaftsarmbändchen, Flechtdeko, Haarbänder, Scoubidouanhänger und gewickelte & geknotete bunte Fetzen im gesamten Innenraum unseres Autos (und ein Stirnband für unser Maskottchen Udo, den Kiwi). Den Rest der Zeit verbringen wir momentan mit Lesen, Finja liest Harry Potter und der Feuerkelch und ich lese Herr der Ringe 1-3 in einem Buch. Natürlich auf Englisch, ist ja schließlich (auch) ne Bildungsreise. 
Unser nächster Halt war ein kostenloser DOC Campingplatz in Elaine Bay. Mit ebenfalls traumhafter Aussicht und einem kleinen Steg aufs Wasser raus. Auch wenn das Wasser sehr einladend aussah, wollten wir nicht rein, denn es hat nur so vor Quallen gewimmelt. Vielleicht waren die nicht mal giftig, aber man kann's ja nicht wissen. Stattdessen sind wir zur Piwakawaka Bay gewandert und haben dort am komplett einsamen Strand gebadet (auch wenn es kalt war - das stärkt das Immunsystem). Auf dem Rückweg zu Uwe führte uns der Weg oberhalb der Bucht durch den Wald. Plötzlich sah ich etwas, das ganz nach Delfin aussah! Fünf bis zehn Delfine schwammen und sprangen einfach so durch die Bucht. Hin und her, hinter einem Boot durch's Kielwasser und wieder zurück. Fotografieren ließen sie sich leider ziemlich schwer, aber ich hab haufenweise Kopffotos gemacht. Ich hoffe sehr dass wir irgendwann nochmal dazu kommen welche von ganz nah dran zu sehen.
Frisch gebadet sind wir nach Nelson gefahren, wo man auf einem Parkplatz mitten in der Stadt von 5pm bis 8am kostenlos stehen darf. Nach den Nächten in der Idylle waren wir gar nicht mehr an Straßenlaternen und Asphalt unter den Füßen gewöhnt. Nelson ist klein aber fein. Wir sind ein bisschen durch die Straßen geschlendert, durch einen hübschen Park und auf einen Hügel - zum Mittelpunkt Nueseelands. Dass das blöde Ding auch ausgerechnet auf einem Hügel oben drauf sein muss, und nicht irgendwo im Flachland.


Gespaltene Äpfel und strenger Counsil

Nach Nelson wollten wir eigentlich in Motueka schlafen, da war aber nur für Self-Contained, also mussten wir weiter. In Kaiteriteri stand direkt am Ortseingang ein drohendes "NO CAMPING!" Schild und wir waren erstmal ratlos. So streng haben wir das bisher noch gar nicht wirklich erlebt. Habt doch mal Mitleid mit heimatlosen Backpackern! Wir machen doch gar nichts, vor allem wenn da eine Öffentliche Toilette ist, was soll denn da schon passieren?! Nach viel hin und her haben wir uns dann mal wieder für eine Haltebucht am Straßenrand entschieden. Ob das legal ist wissen wir auch nicht so recht, deshalb fahren wir von dort auch immer spätestens um 7am wieder weg. Diesmal zum Split Apple Rock, ein bisschen weiter nördlich. Ein kurzer Fußweg führt den Berg runter zum Strand - bis auf ein paar Kajakfahrer menschenleer. Wieder sah das Wasser so einladend aus, dass wir uns einfach in die Fluten stürzen und anschließend sonnen mussten. Leider kam recht häufig iregendein Ausflugsboot für lauffaule Touristen an, die den Split Apple Rock auch besichtigen wollten. Halb so wild, jetzt sind wir halt auf ein paar dutzend Urlaubsfotos im Hintergrund zu sehen. 
In Marahau wollten wir eigentlich nur schnell auf einem Campingplatz duschen, aber weil die Schlafplatzsituation hier auch nicht besser war, haben wir bezahlt und haben legal geduscht und geschlafen. Allerdings erst nach einer lustigen Partie Volleyball mit Dave (und vielen Namenlosen), der uns quasi gezwungen hat. Wer gewonnen hat, wissen wir zwar nicht, aber während wir abgelenkt waren, sind die Sandflies schamlos über uns hergefallen und haben uns zerfleischt.

 

Was die nächsten Tage geschah kann ich aus Gründen noch nicht berichten, dauert aber nicht mehr lange. Soviel: Es war toll und jetzt haben wir wieder einen Helpxplatz gefunden, bei Blueberry Tim (etwas südlich von Collingwood). 

Das nächste Update folgt dann in spätestens ein paar Tagen.
Bis dahin, see yous and big hugs <3

 

Donnerstag, 27. November 2014

Gastfreundschaft ohne Ende

Wo soll ich anfangen? 

Seit dem letzten Eintrag ist schon wieder so unglaublich viel passiert. So viel erlebt, so viele Menschen getroffen und keine ruhige Minute gehabt. Deshalb wird dieser Eintrag wohl wieder sehr lang, sorry dafür. Aber: diesmal gibt es auch Fotos. 

 

Beachparty mit Maori und Hai


Laut Campermate (wie ich diese App liebe) gibt es in Porangahau einen Freedomcampingspot direkt am Strand. Unter den Bäumen direkt hinter den Dünen haben wir Uwe geparkt, wollten einfach nur entspannen nach den letzten spannenden Tagen. Da kamen plötzlich zwei Locals zu uns. 'Wanna smoke some weed?' 'No thank you, we don't smoke' 'Wanna drink something?' 'No thank you, it's not even afternoon!' 'But this is camping, get something to drink!' So lernt man sich heutzutage eben kennen. Nach einem Fußballspiel am Strand sind Taane und Dylan wieder gefahren, allerdings mit dem Versprechen mit der Angel für ein Lagerfeuer zurückzukommen.
Ein sehr rücksichtsloser Jemand hat beim Angeln am Strand ein paar kleine Haie gefangen, und die einfach achtlos liegen lassen. Taane (ein Maori) hat vorgeschlagen den mitzunehmen anstatt zu angeln. Also haben wir ein Loch gegraben, Feuerholz gesammelt und das ein oder andere Tuibier vernichtet. Die Naturwissenschaftlerin in mir konnte sich kaum zurückhalten als Dylan (Taanes Cousin und so ein richtiger Hinterwäldlerjunkietyp) den Hai ausgenommen hat. Nachdem alles Essbare im Feuer gelandet war, hab ich mir den Rest genauer angeschaut. Unser kleiner Hai war gerade schwanger, und hatte vier noch kleinere Haie im Bauch. Neugierig hab ich die Fruchtblasen geöffnet und die Babys untersucht. Wirklich erstaunlich, die waren gerademal Handlang und hatten noch riesige Dottersäcke am Bauch. Zwei von ihnen waren sogar noch lebendig aber leider zu klein um zu überleben. Wirklich eine Schande dass jemand einen Fisch fängt und ihn dann einfach so liegen lässt. Was man tötet muss man auch verwenden. Meine Meinung. 

Nachdem das Feuer ausgebrannt war, sind wir mit Taane zu dem Haus gefahren dass er mit seiner Freundin Amber geerbt hat und jetzt renoviert. Auf ca. 2000m² (hauptsächlich Busch) haben sie ein zweistöckiges Haus in dem auch für uns Platz war.
Am nächsten Morgen durften wir Waka fahren, eine Art Kanu, dass die Maori (in viel größer) als Kriegsschiffe benutzt haben. Man sitzt nicht zwischen den Wänden des Bootes sondern auf einem Brett oben drauf und zum Gleichgewicht halten muss man sich in Richtung des Seitenarmes lehnen. Hat richtig viel Spaß gemacht!
Beim Frühstück hat ein Erdbeben der Stärke 6,9 Gisborne getroffen (ca. 200km von uns entfernt). Wir haben es zwar nicht gespürt, aber ein Kerzenständer hat sich auf dem Tisch umherbewegt. Gut dass wir nicht mehr weiter nördlich unterwegs waren!

Abends haben wir King's Cup nach Kiwi Art gespielt und French Toast in der Garage gemacht (die Küche muss noch gebaut werden). Taane kennt viele Geschichten der Maori und es war wirklich cool die Legenden von einem Insider zu hören und nicht nur irgendwo auf einem Infoschild zu lesen. Einer seiner Vorfahren hat beispielsweise den Mt. Ngauruhoe bestiegen um das Land für sich zu erobern. Oben angekommen war er sehr erschöpftund hungrig, hatte aber nichts mehr dabei (Weitsichtigkeit war da noch nicht so im Trend). Also beschloss er seinen Bergsteigerkumpanen zu töten und zu essen. Ihm zu Ehren hat er den Berg dann nach ihm benannt. Ein anderer Vorfahre hat die Erfindung des Haka miterlebt und noch ein anderer hat ganz früher die Wikingerprinzessin geheiratet (ja, die Wikinger waren auch mal hier) und deshalb hat sein ganzer Stamm hellere Haut als die meisten Maori. Auch Taanes eigenes Leben war sehr ereignisreich, aber das würde jetzt zu weit führen (erstes Auto mit elf, Tatoos im Knast selbstgestochen, mehr Drogen ausprobiert als eine Laborratte...). 
Nach einem sehr herzlichen Abschied sind wir noch schnell zum Ort mit dem längsten Namen der Welt gefahren. Taumata whakatangi hangakoauau o tamatea turi pukakapiki maunga horo nuku pokai whenua kitanatahu ist der Ort, an dem Tamatea, der Mann mit den großen Knien, der Berge hinabrutschte, emporkletterte und verschluckte, bekannt als der Landfresser, seine Flöte für seine Geliebte spielte. Und ja, Amber konnte das tatsächlich aussprechen.  

 

Die Ruhe vor dem (im?) Sturm

Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir ganz in Ruhe, erst auf dem Alfredton Domain Campsite und dann auf dem Bucks Road Campsite. Es war super windig die ganze Zeit, man mochte das Auto kaum verlassen aus Angst davon zu fliegen. Im Radio haben sie von 130km/h Windgeschwindigkeit gesprochen. Beim Fahren hat man das auch sehr stark gemerkt, ständig musste ich gegen lenken und überall lagen Äste oder halbe Bäume auf der Straße. Nachts unter Bäumen zu schlafen war auch nicht wirklich entspannt. Schließlich waren am Straßenrand auch einige entwurzelt, wieso also nicht auch am Waldrand? 


Wildlifetechnisch alles fit? 

Von Featherston aus sind wir ganz in den Süden gefahren, zum Cape Palliser. Die Straße, eine ca. 60km lange Sackgasse, windet sich malerisch über die Hügel bis hin zum Meer, wo sie sich dann zwischen Felswand und Meer bis zum Leuchtturm entlangschlängelt. Ein "Achtung Pinguine" Schild weckte bei uns die (falsche) Hoffnung hier ein paar kleinen Frackträgern zu begegnen. Fehlanzeige. Fast am Ende der Schotterstraße warteten stattdessen neuseeländische Seebären auf uns. Direkt am Ufer, zwischen und auf 
den Felsen saßen und lagen sie rum. Überall! Da sie sehr gut getarnt sind, hat man zuerst gar nichts gesehen, und dann immer mehr. In einem Pool lag zu unserem Erstaunen auch eine Seeelefanten Kuh, die da ein bisschen relaxed hat. Es war so unglaublich diese Tiere einfach mal in freier Natur zu sehen, ohne Zaun, nicht von einem Boot aus. Die Robben ließen sich von uns gar nicht stören, sind auf den Felsen umhergeklettert und haben gebadet. Die Seeelefantin hat sich nach einer Weile aus dem Wasser rausgehieft (anders kann man's nicht sagen). Aber da so viele Felsen zwischen ihr und uns waren sind wir relativ entspannt geblieben. 
Das eigentliche Highlight am Cape, der Leuchtturm war nach diesem Erlebnis nur noch halb so cool. Trotzdem sind wir die 250 Treppenstufen hochgeklettert um die Aussicht zu genießen. 
In Ngawi, einem kleinen Ort auf dem Weg zum Cape gibt es dank dem lokalen Council ein Freedomcampinggebiet direkt am Strand. Dort haben wir mit Meerblick zwei Nächte verbracht und wunderschöne Sonnenuntergänge beobachtet. Am Strand dort gab es außerdem unzählige riesige Paua-Muscheln. Die kosten im Laden so um die 13$ das Stück, und wir haben beim Spaziergang nebenbei jeweils sechs gefunden. 


Adoptiert von Samoanern


Regentag, Bibliothekstag. In Upper Hutt (nach der schrecklichen Fahrt über die Berge, im Nebel, mit Sturmböen) sind das erste Mal an diesem Tag in die Bücherei gegangen. Danach war Uwe's Batterie leer. Muss man das Licht wirklich ausmachen? Hmm. Zum Glück standen wir gegenüber einer Werkstatt, aus der ein freundlicher Kiwi eine LKW Batterie geholt hat und uns Starthilfe gegeben hat. In Lower Hutt haben wir völlig legal in einem Top 10 Holidaypark geduscht und sind erneut in die Library gegangen. Eine halbe Stunde später fanden wir uns mit Blumenkränzen auf dem Kopf und Lawalawa um die Hüften in Mitten eines Chorwettbewerbs mit anschließendem Essen einer samoanischen Kirchengemeinde wieder. Nanu? Wie konnte das denn schon wieder passieren? In der Bücherei hat uns Emily, die Frau des Pfarrers angesprochen und war ganz entsetzt darüber dass wir im Auto schlafen. Um das zu verhindern hat sie uns eine Unterkunft gesucht - und gefunden. Wir konnten mit Naomi und Alex Wulf mitgehen. Die beiden wohnen mit zwei der fünf Kinder in Wainuiomata, einem Neben/Vorort von Lower Hutt. So kam es dazu, dass wir uns nun stolze adoptiv-Samoaner nennen dürfen. Naomi hat uns jeweils noch ein Lawalawa geschenkt (so Tücher die alle um die Hüfte tragen, quasi wie ein Schottenrock, nur tropischer) und uns gesagt dass wir wie ihre eigenen Kinder für sie sind. Die Gastfreundschaft der ganzen Familie ist wirklich grenzenlos.
Am Sonntag wurden wir mit zur Kirche genommen, gleich zwei Gottesdienste haben wir miterlebt. Einen gemischten, für alle Mitglieder der Gemeinde (Samoaner und Cook Islander), und einen auf samoanisch. Anschließend gab es im Gemeindehaus noch was zu Essen. Samoaner sind sehr fixiert auf's Essen, besonders auf Fleisch. Deshalb sind wir nach der Kirche auch nochmal zum Fish'N'Chips Laden gefahren und haben was für den "kleinen Hunger" geholt (5 große Fischstücke, 2 fritierte Hotdogs, 2 Würstchen, fritierte Ananas und ca. 1kg Pommes). 


Oh Wellywood... 

Tagesausflug in die Vergangenheit

Wieder ein großer Unterschied zwischen Deutschland und Neuseeland: so ein cooles Museum wäre niemals kostenlos! Für das neuseeländische Nationalmuseum Te Papa muss man zwar keinen Eintritt bezahlen, dafür sind die Parkhauskosten außerirdisch. Für 6 einhalb Stunden haben wir 22$ bezahlt. Egal, das Museum war's auf jeden Fall wert. 
Es ging los mit einem Blauwalskelett, einem riesigen Riesentintenfisch aus der Tiefsee und einem Rundgang durch eine kleine Kalksteinhöhle. Dann folgten Vulkane, Erdbeben und die Entstehung Neuseelands. Als nächstes die Geschichte der Maori und anderer Einwanderer aus dem Pazifik und deren Kunst. 
Wirklich spannende und interessante Sachen waren da zu sehen, haben auch was gelernt (ist ja schon fast eine Bildungsreise :D ). 

 

Tagesausflug nach Mittelerde




Am Dienstag haben Naph (Naomis Sohn) und Nella (seine Freundin, bei denen wir momentan wohnen) uns mit nach Wellington genommen, weil sie da arbeiten. (Juhu, Spritkosten und Parkgebühr gespart!) Vom Te Papa sind wir 9km zum Flughafen gelaufen um uns da die übergroßen Figuren aus Mittelerde anzuschauen. Gollum jagt sich 'nen frischen, saftig-süßen Fisch, Gandalf reitet die Adler spazieren und Smaug macht ein Nickerchen beim Check in. 3km später waren wir in der Park Road, dem Ort, an dem ganz viel von Herr der Ringe und dem Hobbit entstanden ist. Dort befinden sich nämlich die Weta Workshops und die Park Road Post Production (da wird JETZT gerade der letzte Teil vom Hobbit fertig gestellt!!). Wir konnten in zwei Lagerhallen rein spickeln, wo kreative Menschen gerade an irgendeiner Kulisse gebaut haben. Am Ender der Park Road befindet sich das Weta Cave, ein kleines Museum in dem auch ein Film über die Arbeit von Weta (Workshops & Digital) zu sehen ist. Als echte Fans mussten wir natürlich auch die Tour durch die Werkstatt machen, die Geld kostet und auf der man leider keine Fotos machen darf (und kann). Aber: meine Güte, das war wirklich cool! 
Die Leute von Weta arbeiten an mehr Filmen mit als man denkt (neben den offensichtlichen Mittelerdefilmen auch Avatar, Avengers, Spiderman, King Kong, Godzilla, Tim und Struppi, District 9 und viele andere). Die kümmern sich um Kostüme, Waffen, Miniaturen, Monster, Special Effects und Motion Capturing.
Ich freu mich immer für Leute die ihr Hobby und ihre Leidenschaft zum Beruf machen können und dadurch auch noch Teil von solch tollen Projekten werden können. Insgeheim bin ich dann ein bisschen neidisch und würde das auch gerne machen. 


 

Wellington Classics

Für ein klassisches Wellington-Foto sind wir mit dem Cable Car den Berg zum Observatorium hochgefahren. Der Weg vom Berg runter führte durch den Botanischen Garten, was immer gefährlich ist. Wenn da steht 20 Minuten brauchen wir ne Stunde. Zu viele coole Blumen, zu viele Fotos, der Garten verschlingt uns einfach und wir finden nie mehr raus! Am unteren Rand lag dann auch noch ein risieger Rosengarten und Zack war der Akku leer. Trotzdem haben wir es irgendwie geschafft wieder rauszufinden und sind vorm Parlament gelandet.
Nach einem Picknick im Vorgarten des Parlamentsgebäudes haben wir eine kostenlose Tour durch eben dieses Haus gemacht. Auch wenn man denkt "Urgh, Parlament, Regierung, Langweilig" war es überhaupt nicht so. 

Der Tourguide war lustig und hat ein paar nette Anekdoten erzählt. Zum Beispiel haben die da einen großen traditionellen Maori-Anker stehen, an dem alle Nationen die irgendwie mit Neuseeland befreundet sind und alle die mit Migrationshintergrund hier leben ein Band dranmachen durften. So symbolisch. Dafür gab es Richtlinien, die Breite und Länge des Bandes betreffend. Welches Land hat sich wohl als einziges exakt an alles gehalten? Richtig, 12 Points to... Germany!
Neuseeland ist außerdem das einzige Land, indem jeder Brief den ein Bürger bezüglich eines Gesetzes schreibt gelesen werden muss UND der Bürger auch persönlich angehört werden muss, wenn er das möchte. 


 

Support the whale navy!

Nichtsahnend schlenderten wir die Promenade am Hafen entlang zurück zu Te Papa, da wurden wir auf ein Schiff aufmerksam, vor dem eine Gruppe Menschen versammelt war. Nach kurzem grübeln viel uns ein, woher uns das Logo auf dem Schiff so bekannt vor kam: Sea Shepherd liegt vor Anker! Sea Shepherd ist eine Organisation, die vom Mitgründer von Greenpeace, Paul Watson, gegründet wurde, da ihm das Protestieren allein nicht genug war. Mit ihren Schiffen verhindern die Freiwilligen in der Antarktis dass japanische Walfänger tatsächlich Wale fangen können oder machen ihnen zumindest das Leben erheblich schwerer. Walfang ist ja eigentlich verboten, aber die Japaner haben in den letzten Jahrzehnten unter dem Vorwand der Forschung weiter Wale gefangen und getötet. Das ist jetzt als illegal anerkannt worden, was die Japaner aber wenig kümmert, ab nächstem Jahr machen sie einfach weiter. 
Ich bewundere diese Menschen, die ihr Leben riskieren um andere Lebewesen zu retten, und das alles vollkommen ohne (materiellen) Gewinn. Meinen vollen Respekt! Gesetze sind gut und notwendig, aber bringen herzlich wenig wenn sich niemand darum kümmert dass sie eingehalten werden.


Und sonst so? 

Tja, und sonst so? Am Samstag fahren wir mit der Bluebridge Fähre nach Picton auf die Südinsel. Auf der Überfahrt soll das Schiff angeblich meist von einer Gruppe Delfine begleitet werden. Das wäre so cool! Wir werden zwar sicherlich in Kaikoura noch welche sehen, aber je mehr desto besser! Einen Blick auf die Berge konnten wir vom Cape Palliser schon erhaschen, aber ich bin trotzdem schon ganz aufgeregt was da auf uns wartet. Finja hat so hohe Erwartungen und ich hoffe dass sie da nicht enttäuscht wird. Ich bin auch gespannt wie unser Leben da so aussieht, mehr Campen oder mehr Familie-spricht-uns-an-und-wir-wohnen-da? Viele Freedomcampingspots haben wir schon auf einer Karte entdeckt, aber ob das auch wirklich so easy ist? Was machen wir an Weihnachten und finden wir mal wieder nen Job? Fragen über Fragen :D 
Es sind ja nun fast drei Monate vorbei, und ich weiß nicht wie's euch geht, aber das ging verdammt schnell! Ich hab jetzt schon so viele wertvolle Dinge gelernt und so viele unvergessliche Momente erlebt. Ich bin unendlich dankbar dafür dass ich die Möglichkeit habe so eine Reise zu machen, und ich hoffe so sehr dass es nicht die einzige bleiben wird. Manchmal hab ich so Momente in denen mich das alles überwältigt und ich wie blöd vor mich hin grinse. Aber das ist egal. Wen kümmert's was andere denken? Ich bin glücklich verdammt noch mal! Worauf auch immer ich Lust hab, ich kann es tun und ich werde es tun. Wenn jemand neidisch ist, hab ich alles richtig gemacht. 
Whoa, sorry für den kleinen Gefühlsausbruch.

 

Jetzt hab ich das Schlusswort ja schon quasi geschrieben. Hm.. Naja.. Dann... Ach ja, rechts in der Leiste ist jetzt ein Kasten für Emailbenachrichtigungen, so dass alle die nicht bei Facebook auch immer Bescheid wissen wann's was Neues zu lesen gibt. (Ich hoffe das funktioniert auch). 

 

Alles Liebe wünscht euch eine sehr glückliche Julia <3 xx

Sonntag, 16. November 2014

Guy Fawkes, Lovemobil, Stockbrot und Mee(h)r

162km durch die Berge

Am Samstag morgen sind wir nach einer tollen Woche im Park Hotel aufgebrochen. Nach Süden am National Park entlang, den beeindruckenden Mount Ruapehu immer im Blick, dann nach Osten. In Taihape haben wir bei New World unsere Vorräte mit dem Nötigsten aufgestockt (nicht allzu viel, dank des Ganzen Free Foods aus dem Hotel) und sind dannauf die 162km lange Straße nach Napier eingebogen. Durch die Berge, ohne nenneswerte Siedlungen, nur Wald, Wiesen, Berge und Uwe. Das Wetter war auch endlich wieder traumhaft schön, Zeit meine neue (gefundene) kurze Hose auszuprobieren! Mit offenem Fenster und lauter Musik sind wir auf der sehr kurvigen Straße entlanggefahren, haben das Gefühl wieder "on the road" zu sein genossen. Am Rangitikei River, neben einer verlassenen Brücke war ein schöner Parkplatz direkt am Fluss. Der perfekte Nachtplatz! Bis zum Abend haben wir die Sonne in vollen Zügen genossen, Pancakes gegessen und ein Nickerchen gemacht.
Die Fahrt am nächsten Tag war anstrengender, denn die Straße war enger, kurviger und beachtlich steiler, so dass sich Uwe teilweise sehr gequält hat. Napier rückte immer näher, ebenso das Meer, dass wir schon so lange nicht gesehen hatten. Direkt neben der Straße haben wir Uwe abgestellt, doch dort schlafen konnten wir nicht. Denn ein nettes älteres Ehepaar hat uns angesprochen und zu sich auf die Auffahrt eingeladen. Doug und Breannie haben uns auch noch zu Tee und Keksen eingeladen, uns Tipps gegeben und vier Eier geschenkt.

Es will immernoch nicht in meinen Kopf rein, dass die Menschen in Neuseeland eben so nett SIND. Immer wieder bin ich überrascht, obwohl wir mittlerweile genug Beispiele gesammelt haben, um das als normal anzusehen. Aber vielleicht ist es besser sich nicht daran zu gewöhnen und jedesmal aufs Neue dankbar zu sein? 

 

Marine Parade - Leben am Strand

Day One in Napier: Diese Eier haben wir uns am nächsten Morgen in Napier, direkt vor irgendeinem Bürogebäude unter den amüsierten und irriterten Blicken der vorbeieilenden Berufstätigen gekocht. Aber hey, es hat geregnet, wir wollten nicht nass werden, und das Haus hatte ein Vordach. Da kam eben eins zum anderen, völlig ohne unser Zutun. Da das Wetter nicht so toll war, hatten wir keine Lust uns Napier anzuschauen und haben den Großteil des Tages in der Library verbracht. Auf der Suche nach einem Nachtplatz haben wir uns ertsmal an den Strand gestellt, ans untere Ende der Marine Parade. Dort stand neben uns ein kleiner, pinker Toyotabus, bemalt mit Herzen, "Love" und "Local, Fresh & Happy" Schriftzügen: das Lovemobil. Die Bewohner, Felix und Marvin aus Thüringen (Überraschung, schon wieder Deutsche!) stellten sich als super nett heraus, und blieben für die nächste Woche unsere "Nachbarn" am Strand. Dort gibt es nämlich zwei Parkplätze, einmal den, auf dem man nicht übernachten darf, der dafür aber eine Toilette hat, also unsere Basis für die Nacht ist. Und ca. einen Kilometer außerhalb von Napier gibt es einen Platz, ohne alles, auf dem man aber in Gesellschaft von ca. zwei bis fünf anderen Backpacker Autos sicher die Nacht verbringen kann. Alles direkt am Strand, höchstens 20 Meter bis zum Wasser.
 

Day Two: Stadtrundgang, oder sowas in der Art. Ganz kiwistyle sind wir barfuss den wunderschönen Fußweg am Strand entlang gelaufen. Vorbei an der "Spirit of Napier Sculpture", der "Millenium Sculpture", tollen Spielplätzen (auf einem stand genau das gleiche Klettergerüst wie auf dem Schulhof vom GSG) und Parkanlagen. Es ist wirklich schade dass in Deutschland sowas sofort von irgendwelchen pubertären Jugendlichen zerstört wird. Finja und ich sind die "Places of Interest" auf der Karte aus dem iSite abgelaufen, bzw. haben wir damit angefangen. Das "Opossum World" war ein sehr schräger Laden, man konnte alles mögliche aus Opossums kaufen, Felle, Kleidung, Opossummerino und andere Souvenirs. Dazu gab es noch eine kleine Ausstellung über Opossums, warum es eigentlich gut ist dass sie zu tausenden für Pelze getötet werden. Ursprünglich kommen Opossums nämlich aus Australien, hier in Neuseeland sind sie eine Plage, denn sie zerstören die einheimischen Pflanzen und rauben den Vögeln ihre Eier. Trotzdem gibt es sicher würdevollere Wege das darzustellen als die Opossums ausgestopft in merkwürdige Positionen zu bringen und zu zeigen wie sie getötet werden. Als uns die Füße vom vielen barfuss laufen wehtaten sind wir (nach einem kleinen Abstecher in die Library) wieder zum Strand zurück gekehrt.
 

Day Three: nicht so geiles Wetter. Trotzdem sind Finja und ich in den Botanischen Garten gegangen. Ich liebe es einfach durch die ganzen bunten Blumen zu gehen und die Gedanken schweifen zu lassen. Es gab auch eine Voliere mit Wellensittichen, einen Ententeich mit unzähligen kleinen Watschelküken und einen Taubenschlag, unter dem man besser nicht lang geht. Am Wegrand hab ich quasi die Quelle des Glücks gefunden, ein sechsblättriges Kleeblatt, das ich natrülich gleich mitgenommen und ins Reisetagebuch eingeklebt hab. Sowas darf sich ja nicht vermehren, sonst gibt's ja plötzlich viel zu viel Glück auf den Wiesen der Erde :D Auf der Karte der Stadt waren noch ein paar weitere Parks eingezeichnet, die wir auch nch besucht haben. Der erste war eigentlich ein Sportplatz, der zweite ein Sportstadion und der dritte ein noch viel größerer Sportplatz. Im Fluss in einem Grünstreifen haben wir schließlich einen Schweinekopf schwimmen sehen, und da war es dann mit der Lust Parks zu entdecken vorbei.
Abends konnten wir der Versuchung nicht wiederstehen und sind zu Domino's gefahren, aber mal ehrlich, eine Pizza für umgerechnet 3€ kann man sich doch auch mal erlauben, oder nicht?
Was uns am Strand erwartet hat, konnte aber sogar Pizza übertreffen. Guy Fawkes Night stand an. In dieser Nacht hat 1605 ein Kerl, Guy Fawkes, versucht das britische Parlamentsgebäude niederzubrennen. Jemand hat ihn allerdings rechtzeitig aufgehalten, und nun wird jedes Jahr mit tausenden Lagerfeuern am Strand und Feuerwerk gefeiert, dass es damals nicht brannte. Logisch, oder? Als erstes haben wir uns an das größte Feuer in Sichtweite gesetzt, das der "Turning Point" Kirche gehörte. Die haben uns gleich Bratwurst angeboten, uns über unsere Reise ausgefragt und uns zum Gottesdienst eingeladen. Am Feuer hatten sie dann auch noch Marshmallows für uns. Kirchenmenschen sind schon gar nicht so schlecht. Bis die Jugendlichen dann angefangen haben Böller ins Feuer zu werfen, Pappkartons über Feuerwerksbatterien zu stülpen und Marshmallows in die Luft zu jagen. Da haben wir uns dann von der Kirche abgewandt und sind ans nächste Feuer gelaufen.
Zum Glück! Als wir uns dazusetzten wurden wir als erstes gefragt ob wir denn auch schon 18 seien (ja logo) und dann wurde uns eine Dose Bourbon&Cola angeboten. Raewyn, so hieß die Frau, hat sich mit uns unterhalten, sie hat uns auf 12 (Finja) und 16 (ich) Jahre geschätzt. Sehen wir so jung aus?! Als wir ihr von unseren Erlebnissen erzählt haben, und davon, dass wir manchmal für Unterkunft und Essen bei jemandem arbeiten, hat sie uns zu sich eingeladen, denn ihr Haus "könnte mal wieder eine Reinigung vertragen". Oh Kleeblatt, ich spüre deine Macht! Unfassbar, so einfach kann man einen Job bekommen.
Ich bin ein bisschen neidisch auf die Neuseeländer, wir haben nur einmal im Jahr Feuerwerk, und da ist es dann auch noch kalt draußen. Hier in Napier konnte man am Strand feiern, jeder hatte sein eigenes kleines Lagerfeuer aus Treibholz und überall entlang der Bucht konnte man die Feuerwerke der anderen sehen.
 

Day Four: Regen. Monopoly Empire im Lovemobil mit Marvin und Felix. Library. Kochen im Klohäuschen, weil's draußen zu windig und nass war. Solche Tage sind eigentlich echt nervig wenn man an ein Auto gebunden ist. Man muss einfach das Beste draus machen und jede regenfreie Minute nutzen.
 

Day Five: Stockbrot! Das sonnige Wetter haben Finja und ich zu einem richtigen Stadtrundgang genutzt. Die ganze Marine Parade entlang, durch dir Centennial Gardens auf den Berg zum Bluff Hill Lookout. Von dort aus konnte man über Napier und vor allem den großen Frachthafen schauen. Obwohl wir so weit wie's nur geht von Deutschland entfernt sind, ist der Hafen voll mit "Hamburg Süd" Containern. Was wird denn nur so fleißig von Hamburg nach Neuseeland und umgekehrt verschifft? Auf dem Lookout war auch eine Gruppe Deutscher, die viel zu jung aussahen (vllt 15 oder 16) um auf eigene Faust nach NZ gekommen zu sein. Leider haben sie auch ein schlechtes Bild von Deutschland verbreitet, so dass man sich wünscht aus einer anderen Generation aus einem anderen Land zu kommen. "Ich weiß nicht ob ich zu der Party kommen darf" "Der und der war auf der letzten Party soooo besoffen, hihi" "Keine Ahnung ob wir in die Disco schon reinkommen" "Irgendwer hat mir versprochen dass wir nächstes Wochenende noch Shots zusammen trinken". Das war ernsthaft alles was die sich zu sagen hatten. Am anderen Ende der Welt, in Neuseeland, in Napier, an diesem Ort mit unglaublichem Ausblick. Die sollten sich privilegiert fühlen dass ihnen so ein Erlebnis ermöglicht wird und das mal wertschätzen. Gute und tolle Menschen haben ihr ganzes Leben lang nicht die Chance sowas machen zu können, und diese Kinder scheinen sich ihres Glücks nichtmal bewusst.
Da wir uns dessen bewusst sind, wollten wir uns auch noch die anderen schönen Orte in Napier anschauen und sind weiter zum Perfume Point gelaufen und haben uns auch das National Tobacco Company Building angeschaut. Das ist laut Lonely Planet das schönste Art-Déco Gebäude der Stadt. Napier besteht allerdings fast nur aus solchen Häusern, da nach einem Erdbeben 1931, das alles zerstört hat, die ganze Stadt in diesem Stil wieder aufgebaut wurde.
Zurück am Strand haben Felix und Marvin vorgeschlagen abends ein Lagerfeuer und Stockbrot zu machen. Gesagt getan, Teig angerührt (wunderweib.de sei Dank für das Rezept) und Finja und ich haben schnell noch Marshmallows gekauft. Wenn schon, denn schon! Halbe Sachen machen wir hier nicht. Deshalb haben wir auch gleich 500g Mehl genommen und den größten Topf rausgeholt. Neben einem Baumstamm als Bank und einer Grube im Kies für's Feuer haben wir unsere Vorräte und einen Haufen Treibholz aufgestapelt. Dann mussten nur noch die Stöcke angespitzt werden (sonst gehen ja die Marshmallows kaputt) und dann ging's los! Vier fette Stockbrote gab es für jeden, runtergespült mit Becks, und zum Magen ausstopfen Marshmallows hinterher. Gut gesättigt sind wir dann irgendwann in unseren Schlafsäcken am Strand eingeschlafen. Auf Kies schläft es sich erstaunlich bequem und mit einem Feuer (danke Marvin für's Holz nachlegen!) an den Füßen wird's auch nicht kalt. Später, nach einem wunderschönen Sonnenaufgang haben wir uns dann aber doch nochmal ins Auto verkrümelt um ein paar Stunden bequem zu schlafen. Allerdings kann ich bei Sonnenschein nicht länger als bis 8 schlafen, dann wird's mir zu warm hinten im Auto und ich muss mich nach vorne setzen. Wie Finja das aushält ist mir ein Rätsel :D
 

Day Six: Farmer's Market. Ich hatte gehofft ein paar Schnäppchen zu finden, günstige Avocados, Orangen, Kiwis, irgendwas, schließlich ist Hawke's Bay eine einzige Farmlandschaft. Fehlanzeige. Das Obst war teurer als bei Pak'nSave (deren Policy ist ja auch "NZ's lowest food prices") und auch sonst gab's nicht viel interessantes zu sehen. Da ist sogar der Markt am Riedenbach in Osnabrück spannender. Weil wir ja schon auf dem Markt kein Geld ausgegeben haben, sind wir in den Sushi Club gegangen, und haben uns jeweils für 5$ Sushi gekauft. Yumm! Marvin und Felix haben aber erzählt, dass es in Wellington für 2 oder 3 Dollar 8 Stück Sushi gibt, weil die ihre Vorräte loswerden und nicht wegschmeißen wollen. 

 

Seit wann machen wir Aupair?!

Um 15 Uhr sind wir zu Raewyn gefahren, der Frau vom Lagerfeuer. Sie wohnt mit ihren drei jüngsten Kindern (die beiden älteren sind schon ausgezogen) Lucius, Lexie (beide 9) und Harlem (oder auch Ham, anderthalb) und der Hündin Haze in Tamatea, einem Vorort von Napier. Sie hat uns im Wohnzimmer, das die Familie nicht benutzt, eine Matratze vor den riesigen Flatscreen gelegt und uns gebeten uns ganz wie Zuhause, wie ein Teil der Familie zu fühlen. Die Kinder haben uns da auch keine andere Wahl gelassen. Die Cousine Bria (auch 9) war noch zu Besuch und wir wurden intensiv bespielt. Trampolin hüpfen, Haare flechten, mit dem Hund spielen und deutsche Wörter aufschreiben. Zum Glück mussten wir uns nicht auch noch um Ham kümmern. Lucius hat mir ganz stolz sein 50cc Dirtbike gezeigt, das funktionierte nämlich nicht mehr richtig. Deshalb haben wir dann das Lovemobil angerufen, Marvin kennt sich nämlich ein wenig mit Mottorrädern aus. Felix und er sind dann auch noch zu Raewyn gefahren gekommen. Aber auch nach zwei Tagen Arbeit am Motorrad lies sich da nichts mehr machen. Immer wenn ein Teil repariert war, ist das nächste kaputt gegangen, bis am Ende nur noch ein Schweißer hätte was ausrichten können.
Finja und ich mussten am ersten Tag unsere Übernachtung mit putzen bezahlen. Die Küche sah auch aus, als hätte sich da schon ewig niemand mehr mit einem Putzlappen rangewagt. Einiges Stunden später sah alles fast wie neu aus, die Wände haben ihre weiße Farbe mal wieder blicken lassen und die Arbeitsfläche war frei von Glasscherben und Müll. Obwohl Raewyn eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern ist, muss es doch nicht ganz so schlimm aussehen. Sie hat die meiste Zeit, die sie Zuhause war, fernsehend in ihrem Zimmer mit dem iPhone in der Hand verbracht. Am zweiten Tag mussten wir die Zimmer von Lucius und Lexie aufräumen. Das hätte mich fast umgebracht, weil meine Hausstauballergie Alarm geschlagen hat. Die Zimmer waren auch eigentlich nicht für Kinder geeignet. Lucius hatte nichtmal einen Kleiderschrank und haufenweise Elektroteile hinterm Sofa. Beide Kinder hatten große (alte) Fernseher und iPod-touchs, Lucius hat mehr Playstationspiele ab 16 und 18 im Regal als ich. Raewyn ist bestimmt eine gute Mutter, sie hat auch viele gute Ideen, aber irgendwie setzt sie das nicht auf ganzer Linie durch.
Abends haben wir es uns immer im Wohnzimmer gemütlich gemacht, die Batman Trilogie geguckt und das Wlan ausgenutzt. Da hab ich aber nicht gebloggt weil mir noch nicht danach war. Und ich brauch ein bisschen Ruhe zum Schreiben, die gab es da wirklich nicht. Am Sonntag Abend haben wir sogar das Moto2 und MotoGP Rennen gucken können :)
Es war schon sehr schön, ein bisschen Familienleben, Lucius ist ein wahrer Engel, ein sehr schlaues kleines Kerlchen. Ich hab mich echt wohl gefühlt, konnte ein bisschen skypen und mit dem Hund kuscheln.

Am Mittwoch morgen haben wir uns von Marvin und Felix verabschiedet, Raewyn einen Danke-Brief da gelassen und sind nach Hastings gefahren um zu Tanken und Einzukaufen.

 

Gannets und Nachtwanderungen

Weil wir zu faul waren in Hastings auszusteigen, sind wir direkt wieder an die Küste nach Te Awanga gefahren. Dort gab es zwar einen Parkplatz auf dem man über Nacht stehen darf, allerdings nur für selfcontained vehicles (kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr nach Neuseeland kommt und ein Auto kauft oder mietet, nehmt eins mit Selfcontained-Aufkleber. Das macht die Schlafplatzsuche SO viel einfacher!). Deshalb sind wir in die Seitenstraßen gefahren und haben nach einem Haus gesucht bei dem wir fragen ob wir auf der Auffahrt stehen können. Gerade da kam ein Auto an, mit sehr nett lächelnden alten Menschen darin. Schnell ausgestiegen gefragt, umgeparkt. Kaum den Motor ausgemacht, da kam Marianne schon auf uns zu und bot uns an in der Erdgeschosswohnung die sie nicht benutzen zu wohnen. Ähm, ja klar?! Was ist nur mit den Neuseeländern los? :D Sie und Ken haben eins der wenigen Häuser mit erster Etage hier, und unten haben sie eine Wohnung mit tollem Teppich, Bad, Küche, Waschmaschine, Radio und Boxspringbetten. Eigentlich wohnen hier die Kinder von den beiden mit ihren Enkelkindern wenn die zu Besuch sind, aber jetzt haben sie uns angeboten ein paar Tage zu bleiben und es uns gemütlich zu machen. Ken hat uns sogar noch Karten der Region und eine Gezeitentabelle ausgedruckt, uns aufgezeichnet wie wir zum Te Mata Peak nach Havelock North kommen.

Eigentlich wollten wir früh los zum Cape Kidnappers und den Australasian Gannets (Tölpel), vor den ganzen Touristen da sein, allerdings haben wir nicht bedacht, das der Weg die ersten 8km am Strand langführt, und man frühstens zwei Stunden nach Ebbe losgehen darf, in unserem Fall um 14 Uhr. Also hat uns Marianne vorher noch ihrer Freundin Tanja vorgstellt, eine Deutsche die vor 16 Jahren nach Neuseeland ausgewandert ist um zu heiraten. Jetzt lebt sie hier in Te Awanga mit ihrem Mann, zwei Kindern und dem super süßen Hund Poppy, der uns mit der stürmischen Energie eines anderthalbjährigen Hundes begrüßt hat. Wirklich beeindruckend, die ganze Familie, seine Freunde und das alte Leben in Deutschland einfach zurück zu lassen und so weit weg zu ziehen. Allerdings hat sie uns erzählt dass sie sich hier in NZ mehr Zuhause fühlt als in Deutschland, und wenn dann auch noch die Liebe mit ins Spiel kommt, dann hat man ja eigentlich gar keine Wahl mehr. Tanja hat uns bei Kaffee und Kuchen ein wenig über die Unterschiede erzählt. Weihnachten im Sommer ist da ganz oben. Wie soll denn bei strahlendem Sonnenschein Weinachtsstimmung aufkommen? Ich hoffe dass wir über Weihnachten irgendwo eine Familie bei HelpX oder anderswo finden, mit denen wir dann feiern können. Zum Einen wäre das toll um die neuseeländische Tradition zu erleben, und zum Anderen hätte man dann an Weihnachten zumindest ein bisschen Festlichkeit und ist nicht so ganz alleine irgendwo in der Pampa.
Um 14 Uhr sind wir dann am Strand in Clifton aufgebrochen um die größte Tölpelkolonie Neuseelands anzuschauen. 18km lagen insgesamt vor uns, aber ohne das Ganze auf und ab vom Tongariro Alpine Crossing ein Klacks, oder? Auf dem Weg haben wir einige Seesterne, giftig aussehende Quallen, Hummerskelette und sogar zwei recht große Kieferknochen unbestimmter Herkunft gefunden. Nach zweieinhalb Stunden haben wir die ersten Tölpel gesehen. Oben auf den Felsen haben die großen Vögel ihre Nester erbaut. Mit einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern und ihren scharfen Schnäbeln sollte man ihnen nicht zu Nahe kommen, auch wenn sie erstaunlich tolerant den ganzen Besuchern gegenüber sind. Nach dem die ganze Kolonie spätestens im Mai aufgebrochen ist, fliegen die Jungvögel an die Ostküste Australiens, um dort ihre Teenagerjahre zu verbringen. Wenn sie dann mit fünf wieder zurück nach Neuseeland kommen, suchen sie sich dann einen Partner, dem sie (meist) ein Leben lang treu bleiben, auch wenn die Erwachsenen sich für den Winter im Norden der Nordinsel wieder trennen. Hier vor dem Cape tauchen sie mit bis zu 120km/h 20m tief ins Meer um die hungrigen Schnäbel zu stopfen die in den dicht an dicht gebauten Nestern auf ihre Eltern warten.
Die eigentliche Kolonie liegt oben auf der Klippe drauf, da mussten wir dann nochmal einen Kilometer über Schafsweiden den Berg hochkrebsen. Dann haben wir endlich die vielen weißen Vögel gesehen (und gerochen). In der Abendsonne (es war mittlerweile 18 Uhr) haben wir Fotos gemacht und waren vom Verhalten der Tölpel ganz in den Bann gezogen. Anderthalb Stunden nach Ebbe sind wir dann wieder zurück gelaufen. Aber irgendwas stimmte nicht. Da war zu viel Wasser und zu wenig Licht. Da hat uns der Reiseführer wohl falsch informiert! Deshalb mussten wir über Felsen klettern, vor den Wellen flüchten und die Taschenlampe rausholen. Völlig erschöpft kamen wir um halb 9 wieder bei Uwe an. Marianne und Ken hatten sich schon Sorgen gemacht, zum Glück haben wir es gerade noch vor dem Gewitter geschafft.

 

The Giant among Us

Der Te Mata Peak ist eine 399m hohe Hügelkette südlich von Havelock North, laut der Maori Legende (gibt es in NZ eigentlich irgendeinen Ort ohne Maori Legende?!) liegt dort ein Riese auf dem Rücken. Ein Mann, Rongokako, wollte die Tochter eines anderen wichtigen Mannes heiraten, musste sich aber (wie für Legenden üblich) erstmal als ehrwürdig beweisen. Alle Aufgaben die ihm gestellt wurden, hat er geschafft, aber an der letzten ist er gescheitert. Er sollte sich nämlich durch einen Berg hindurchfuttern, ist aber leider am letzten Bissen erstickt. Darum liegt er seit dem dort tot auf dem Rücken in der Landschaft, seinen Umriss kann man von Hastings aus erkennen.
Für uns war es allerdings "nur" eine schöne, zweistündige Wanderung durch Mammutbaumwälder und über Kalkgesteinberge mit fossilen Meeresbewohnern auf den Gipfel mit 360° Ausblick über die Gegend. Als faul kann man uns nach den letzten zwei Tagen aber wirklich nicht mehr bezeichnen!
Nach heute allerdings schon, denn wir haben nach einem Plausch mit Marianne den Tag einfach nur so ins Land streichen lassen und gelesen, ich hab Kreuzworträtsel auf Englisch gemacht (gar nicht so easy) und wir haben unsere Blogs schonmal geschrieben, auch wenn wir hier kein Internet haben. Aber sonst geht immer ein ganzer Tag in der Library dabei drauf, ich brauch doch immer recht lange. Ich weiß einfach nicht welche Details ich weglassen soll. Soll ich überhaupt was weglassen?

Das hab ich jedenfalls in den letzten zwei Wochen so erlebt und gemacht. In zwei Wochen schon geht unsere Fähre auf die Südinsel, dann wird's nochmal spannender. Bis dahin.. Tja, schauen wir uns Wellington an und vorher das letzte bisschen Ostküste der Nordinsel. Auf dem Weg gibt es noch eine Seehundkolonie, zahlreiche einsame Strände und zum Glück genügend kostenlose DOC Campingplätze. In Wellington gibt es hoffentlich noch irgendwo Arbeit oder irgendwie eine andere Möglichkeit in der Stadt mit Uwe unterzukommen.

 

Wenn unser Glück uns nicht verlässt wird bestimmt noch das ein oder ander spannende Erlebnis auf uns zu kommen, hoffentlich lernen wir auch mal fremdsprachige Backpacker kennen, der Überschuss an Deutschen ist zwar ganz nett (ein bisschen Heimat), aber es wäre schön mal mehr Englisch sprechen zu müssen. Finja und ich fangen schon an manchmal einfach so Englisch zu sprechen, auch wenn wir alleine sind, und bei Raewyn haben wir uns zu viert auch auf Englisch unterhalten, obwohl wir unter uns Deutschen waren.

 

Wie immer, ich freue mich sehr über Nachrichten, auch wenn ich so weit weg bin interessiere ich mich sehr dafür was bei euch so los ist. Und in fünfeinhalb Monaten, am 6. Mai, bin ich wieder im Lande, markiert euch den Tag fett im Kalender, ich erwarte einen Empfang! ^^ :D 

 

PS: Falls "o"s fehlen, sorry, die "o-Taste" ist kaputt. Und falls Bilder fehlen (tun sie), sorry, zu wenig Zeit gehabt, und außerdem spinnt das Mousepad auch wie verrückt, da hätte es mich zu viele Nerven gekostet Fotos auszusuchen, und ich will mich hier ja nicht stressen. ;) 

 

Alles alles Liebe aus dem immer sommerlicheren Land der Kiwis, und big hugs für alle,

eure Julia

Donnerstag, 30. Oktober 2014

The Park Hotel Ruapehu

Work & tons of free stuff

Surprise! This is some kind of test, if this even works, but I just felt like writing in English, I hope you don't mind.. If you find a mistake feel free to keep it ;) 

 

Roommates

We were looking for a fruitpicking job on backpackerbord when we found The Park Hotel Ruapehu instead. For three hours of roomkeeping work a day we would get accommodation. After a few emails with JJ, the manager, we thought this might be nice to explore the national park a bit. 
When we arrived, she showed us our room, which we shared with Amy, a really nice, but not very comunicative, girl from the UK. Everything looked so nice, they have a big restaurant area with a fire place, and a smaller TV area with another fireplace.
Our room had a bunk bed and a bathroom downstairs, and another two beds (which Amy occupied) upstairs. Nothing special, but definitley bigger than Uwe and a toilet just five steps away is more than we're used to. First thing we did: shower and cooking.  


Housekeeping!

The next day was our first work day, on which we had to do some 'odd jobs' around the property. That included picking up rubbish in the carpark, removing stains from the walls in the stairwells, vacuum cleaning and removing cobwebs on the outsides. Not very hard. 
On sunday we met Debbie, head of the housekeeping department, she showed us how to do the beds (fitted sheets, I already miss you!) and some other easy stuff. 
Monday was so much worse. After the weekend nearly 50 rooms checked out, so we had to clean them ALL! That's why we had to work six hours that day (next day off). Finja and I were seperated, she was upstairs with Virgina and Andy from Argentinia and I was downstairs with Debbie and Amy. First thing I had to do was to strip all the beds and pillows, get all of the towels out and into the laundry. Then put linen, pillowcases, towels, soap and shampoo back in. In the meantime Debbie and Amy remade the beds and cleaned the bathrooms. After that, I grabbed a vacuum, a really shitty on, that fell apart every other minute and had me cursing about and tripping over the power cord countless times. After a few rooms I had kind of a routine, which made it faster but not easier. I also had to make the beds in the bunk rooms, which means, climbing on these stupid beds and fighting with the way too small fitted sheets. The six hours went by pretty fast, there was just so much work to do. 
In comparison, the other days were easy going and really relaxed. But still work, striping beds, making them, vacuum cleaning, getting this from over there, taking that back there. 
Yesterday we had to take some complete beds (matress and bottom part) from downstairs in a room upstairs. And today, we had to take the exact same beds back down! Surely it isn't
that hard to plan ahead a little further, is it?! 


And the winner gets... 

The best thing of the whole arrangement here is that we can keep any food we find in the rooms. Some backpackers just leave super good stuff behind. Like milk, apples, fresh muffins, coke, paprika, onions, juice... Who buys food for money and abandons it? There is also a huge 'free food' box in the fridge. And seriously, we don't have to buy anything anymore! Red Bull, cottage cheese, ham, peas, cornflakes, choc pops, yoghurt, cheese, mayonaise, milk, bread, peanutbutter, jam, butter, raisin bread and so much more which I already forgot. But all of that was still fresh, so we took it. Better than throwing it away, right? 
While working, we could also accidentally drop some of the tea, choclate powder, sugar, soap, shampoo, laundry powder or laundry coins in our pockets. Don't know how all that stuff got in there, but putting it back would look suspicious as well, so we decided to keep it. I don't think we'll ever run out of chocolate now. 
And then: Yesterday all the people who worked at the skilift left the hotel because the season is over and some of them apparently had too many clothes. So they asked us. And who would we be to say no? So I got a rally comfy wollen jumper, a blue skiinstructor's shirt and some swimming trunks (well, more like I found them and they are for a boy, but they fit and look quite nice, so why not?). Finja got a hoodie (oh, and what a nice one. but we agreed on her having that one and me getting the next cool thing we find) and a fleece. I don't know how I will fit all of that in my backpack, maybe I have to leave some of my stuff here. 
Damn, that sounds like we're living out of the bin or something, like we just pick up everything we see. We're not that bad. But we live on budget and free stuff is always good. We aren't used to luxury like milk or cheese, so we simply can't deny what's presented to us so nicely. Take what you can get and give nothing back! 


Such a good place to be!

What kind of backpacker gets to relax in a jacuzzi whirlpool for free? Right, us! All bubbly and hot with the sun shining occasionally and nice people coming and going to talk to. On our day off, we spend almost three hours inside. Way too nice to get out. 
In the evenings, we sat in really big beanbags next to the tv. Oh, best thing: I could finally watch a MotoGP race! Probably the only chance I get, and it was simply fantastic. I missed that. But I miss the race-sundays on the couch with my dad even more.
Anyway, the other days we met people from stray buses who only stayed one night, watched some videos on Youtube and read a lot. I'm reading the DaVinci Code (and I haven't seen the movie, so don't spoiler me! *glares*) and it's impossible to put down. Really great book, you should read it. It was a real bargain, only 2$ in an opportunity shop somewhere on Coromandel.
What else? We washed ALL our stuff, clothes, bedsheets from Uwe, with the totally legal and correctly purchased laundry coins. Sadly, everything smells like chlorine here, because the tap water consists of more chlorine than water. But still better than everything smelling dusty and sweaty. 



I hope this sounds alright and I didn't mess up too badly ^^
Sorry for the lack of pictures, but it's already late (or maybe early), my cam is upstairs and I'm too lazy to get it. 

We will leave here tomorrow and head on to Napier and Hastings, but I don't know when we'll be there, so don't worry if you don't hear anything from me. I'm probably just in the middle of some forest hugging some trees or something similar. You know, the usual :D

Some special thanks at this point to my lovely sister, my little deer, who always encourages me to try something new like this. Love you babygirl!

I can't carry it for you, but I can carry you!

Zum Schicksalsberg und zurück

 

Reid's Farm

Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich Campermate richtig gut finde? Auch in Taupo haben wir dadurch einen Schatz gefunden. Den kostenlosen Campingplatz Reid's Farm hätten wir sonst (und ohne Annas iPhone) nie gefunden. Mit so vielen anderen Reisenden haben wir seit dem Flug nicht mehr an einem Ort geschlafen.  
Direkt am Waikato River gelegen war genug Platz für mehrere dutzend Campervans, Zelte und Wohnmobile. Es war einzigartig, diese Atmosphäre, als wäre man in einer kleinen Stadt. Überall Campingstühle aus dem Warehouse, improvisierte Dächer aus Planen, Menschen die mit genauso wenig auskommen und leben wie wir. 
Vier Nächte waren wir sogar dort, solange wie an noch keinem anderen Ort. Die große Mehrheit der Bewohner kam (woher auch sonst?) aus Deutschland. Eines Abends kam eine Gruppe von fünf deutschen Jungs zu uns, die ihr Lager neben uns aufgeschlagen hatten. Nachdem wir ein paar Geschichten und Tipps ausgetauscht hatten, sind wir zum Lager einiger Dauercamper gegangen, die unter einem Baum ein gemütliches Lagerfeuer angezündet haben. Zu sechzehnt saßen wir dort. Ratet mal, wieviele Deutsche da waren? 14. Und ein Franzose und ein Kiwi. Erstaunlicherweise waren unter den Deutschen gleich vier (!) andere Osnabrücker!! Wie hoch ist denn dafür bitte die Wahrscheinlichkeit?! (Ne, ehrlich, sagt mir das mal einer! Vielleicht sollte ich Lotto spielen^^) Der Kiwi war ein klitzkleines bisschen unheimlich, ein Junkie wie er im Buche steht, zugedröhnt bis zum geht nicht mehr. Keine Schneidezähne, sah aus wie Ende 60, war vermutlich erst 30, hat mir 2Mio$ angeboten, wenn ich ihn für fünf Jahre heirate (er braucht schließlich wen der sich um sein Geld kümmert), Hakenkreuztattoo auf dem Unterarm (wobei er die friedliche Version von vor den Nazis meint). 
Der ganze Campingplatz war ein Highlight. Im Sommer, wenn man im Fluss baden kann, muss es da wirklich traumhaft sein. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten oder ich alleine unterwegs gewesen wäre, hätte ich dort mindestens eine Woche verbracht. Es ist einfach toll, sich mal mit anderen Menschen auszutauschen, zu erfahren wie die so reisen, was die schon alles gesehen haben und sich vielleicht das ein oder andere ab zu gucken. 

Fotos von dem Park sind auf der Seite vom Link oben, die Internetverbindung hier im Hotel ist SO lahm, da hatte ich keine Lust mehr :D 

 

Taupo - Huka Falls, Spa Park, Domino's  

Day 1: Huka Falls. An einer Stelle muss der Waikato River durch eine enge Spalte (2-3m) zwischen den Felsen. Da ist das Wasser dann so schnell, und steht unter so viel Druck, dass es ganz hellblau wird und toll schäumt. Sieht richtig gut aus! Wie ein Gletscher. 200000 Liter Wasser pro Sekunde. Das kann man sich überhaupt nicht vorstellen. 
Day 2: Library und Shoppen. Nichts besonderes, haben es uns in der Bücherei bequem gemacht, ein bisschen geskypt, gegoogelt, keine Lust gehabt zu bloggen (sorry :D) und so. Danach sind wir ein bisschen durch die Gegend gefahren, haben Uwes Reifen mal aufgepumpt (32-35 ist normal, bei uns waren's nur noch 20) und sind durch die City geschlendert. Überall waren coole riesige Grafittis an den Hauswänden, ein etwas anders interpretierter Wall-E, der Joker, das fliegende Spaghettimonster. Heimlich hab ich auch was kleines für Finja gekauft, denn...
Day 3: Finjas Geburtstag! Wie es sich gehört hab ich sie mit "Happy Birthday" und einem großen Schokomuffin mit Kerzen drauf geweckt. Nach dem Frühstück sind wir zu einem anderen Warmwasserfluss, dem Spa Park am Waikato River gefahren und haben schon wieder ein kostenloses heißes Bad genossen. Ach wie schön ist doch die Natur, dass es sowas gibt. Ein unendlicher Vorrat an heißem Wasser, in dem sich arme Backpacker endlich mal wieder waschen können :D Traditionell sind wir abends Pizza essen gegangen, diesmal mit Anna uns Chriss. Zusammen haben wir sechs Pizzen verdrückt, super lecker und super billig! Wo bekommt man in Deutschland bitte so gute Pizza für umgerechnet 3€?! 
Day 4: Pak'nSave und Turangi. Einkaufen, tanken, ab nach Süden! Am Lake Taupo entlang (Wahnsinn wie groß der ist, der Vulkan dessen Krater das ist muss monströs gewesen sein!), durch Turangi und auf einen Forstweg, wo wir uns mit Käsebrötchen schmieren, viel essen und früh schlafen auf den nächsten Tag vorbereitet haben. 


1000 und eine Treppenstufe

Was sind schon 20km? Ein Klacks für geübte Wanderer. Wie gut, dass wir keine sind. Trotzdem haben wir uns an das Tongariro Alpine Crossing gewagt, angeblich eine von Neuseelands schönsten eintägigen Wanderungen. Empfohlen wird eigentlich, sein Auto am Endparkplatz abzustellen, und mit dem Shuttle für 30$ zum Start zu fahren. Nix da, wir sind Budgetreisende! Also haben wir unser Auto am Startparkplatz abgestellt und losgewandert. Die ersten fünf Kilometer waren anstrengend, aber okay. Zum Wairere Wasserfalls hoch war es anstrengender. Voller Zuversicht dachten wir "Wow, schon ein Viertel geschafft!". Streckenmäßig ja, zeit- und anstrengungsmäßig nie im Leben! Vor uns lag Devil's Staircase, unzählige Treppen, verbunden mit steilen Pfaden. Als auch das geschafft war, wurde es immer kälter, auf 1600m waren wir schon hochgeklettert.
Zeit für ein Picknick und ein paar Fotos! Frisch gestärkt immer höher hinauf, bis wir schließlich den höchsten Punkt erreicht hatten, den Red Crater auf 1886m. A***hkalt war es da, aber der Ausblick war sensationell. Man konnte den Mount Ngaruhoe (oder wie auch immer der heißt, für mich ist es der Schicksalsberg. Punkt. :D), den kreisrunden Blue Lake, Mount Tongariro und die grünen Emerald Lakes sehen. 
Zu denen ging es den Berg wieder runter, auf loser Erde sind wir mehr runter gerutscht als gelaufen. Und wieder war da der Schwefelgeruch! Juhu :D Nochmal Picknick, nochmehr Fotos. Hier haben wir dann umgedreht, ungefähr die Hälfte der Strecke haben wir geschafft, aber das Auto ist ja nicht von alleine zum Endparkplatz gefahren, also mussten wir zurück. Den ganzen Berg mit der losen Erde wieder hoch. Wirklich nicht lustig, aber von da an ging's nur noch bergab (man, das klingt so negativ, dabei war es unser Lichtblick). 
Am Ende waren wir wirklich am Ende. 20km sind eben doch 20km, auch wenn es Spaß macht und man viel sieht, viele Pausen und Fotos macht, die Füße müssen die ganze Strecke laufen, und das merkt man dann schon. Vor allem wenn man so untrainiert ist wie wir. Bisher haben wir höchstens 3-4 stündige Wanderungen gemacht, und dann sowas. Dafür dass ich in Deutschland noch kein Outdoor- und Wanderfan war, bin ich ganz schön stolz das geschafft zu haben *auf Schulter klopf*. 
Und das war hoffentlich nicht die letzte Wanderung, wir wollen auf der Südinsel den Queen Charlotte Track (zumindest teilweise) laufen, den Abel Tasman Coastal Walkway und den Routeburn Track. Und eine Kajakwanderung wäre auch ziemlich cool. 
Armer Frodo und armer Sam, die die ganze Strecke nach der langen Reise ohne Treppen und ohne Wasser hochklettern mussten um diesen blöden Ring da rein zu werfen. Ich weiß auch gar nicht, wieso die so lange gebraucht haben. Von Hobbiton bis zum Schicksalsberg waren es mit dem Auto nur ca. zweieinhalb Stunden Fahrt.. 





Das war's erstmal an Erlebnissen, jetzt bin ich *fast* up to date, als nächstes kommt noch unsere Woche im Park Hotel Ruapehu, wo wir als Zimmermädchen für Unterkunft gearbeitet haben. Vielleicht probier ich da mal was neues aus ;) 

Oh, geliebte Schwefelluft!

Es stinkt, wir sind wohl in Rotorua...


Wiedersehen mit Anna und Chriss 

Noch nicht einmal richtig in Rotorua angekommen begrüßte uns schon ein ziemlich penetranter Geruch nach verfaulten Eiern. Kein Wunder, die Stadt ist bekannt für ihre geothermalische Aktivität. Zusammen mit Taupo befindet sich hier eine der aktivsten vulkanischen Zonen der Erde, in Rotorua zeigt sich das eben durch den Gestank und blubbernde Schlammgruben überall. 
Im Kuirau Park kann man sich das alles sogar kostenlos angucken, und in angenehm warmen Wasserbecken seine Füße baden. Dort haben wir auch geschlafen, und hatten wie aus dem nichts sogar Internet!
Am nächsten Tag bin ich in die Library gegangen um zu bloggen (hat leider dank neuer Updates die DRINGEND installiert werden mussten nicht geklappt) und Finja ist die Stadt erkunden gegangen. Zufällig waren Anna und Chriss mal wieder in der Nähe und sind vorbei gekommen :D 

Gemeinsam sind wir am Tag darauf in den Wakarewarewa Redwood Forest gefahren. Ein ziemlich großer Wald, in dem die ersten Siedler ausprobiert haben, welche Bäume in Neuseeland gut wachsen. Deshalb gibt es dort sehr viele verschiedene Arten, sehr viele Küstenmammutbäume, daher auch der Name. Finja und ich haben eine anderthalb stündige Wanderung gemacht (die längste die man in dem Wald machen kann dauert acht Stunden). Außer den Redwoods, die wirklich unfassbar groß sind, haben wir auch asiatische Plantanen und Eukalyptusbäume gesehen.
Am Highway gab es ein richtig gutes Angebot für Avocados, einen Beutel mit 3-5 Avocados für nur 2$!! Natürlich haben wir zugeschlagen und uns gleich zwei geholt. Schließlich essen wir jeden Tag eine zu Mittag, mit ein bisschen Salz einfach köstlich!
Den kleinen Lake Okaro, etwas südlich von Rotorua, haben wir auf Campermate (die coole App mit der man Campingplätze, Internet, Supermärkte, Attraktionen und so finden kann) gefunden. Zum Glück! Finja und ich sind einmal drum rum gelaufen. Man darf dort einfach übernachten, und das haben wir auch gemacht. Am Anfang waren wir sogar allein mit Anna und Chriss, dann sind später noch zwei fette Wohnmobile gekommen die eine halbe Stunde rumrangiert haben um Vordach an Vordach dort zu parken. Hat die Idylle ein bisschen kaputt gemacht, aber es war trotzdem ein sehr schöner Schlafplatz. Komisch dass da nicht mehr los war, es gab auch Toiletten und einen Grill. Vielleicht sehen wir einfach zu unsympathisch aus ^^ 


Wunderland der Geysire und bunten Seen


Im Wai-o-Tapu Geothermal Wonderland bricht täglich um 10:15 Uhr der Lady Knox Geysir aus. So pünktlich ist er aber nur, weil dann immer jemand eine Pakung Waschpulver reinschüttet und so den Ausbruch auslöst. Ca. 10m hat der Geysir seine Wasservorräte in die Luft geschleudert und die Zuschauer in bisschen mit Seifenwasser berieselt. 
Anschließend sind wir in den eigentlichen Park gegangen. Der Rundweg führte vorbei an qualmenden Löcher, blubberndem Schlamm und bunten Seen. Kaum zu glauben, wieviel Energie da unter der Erde schlummert. Die ganzen Farben kommen von verschiedenen Mineralen und sehen ziemlich unwirklich aus. 
Am besten waren ein riesiger dunkelgrüner See, der Champagne Pool, der wie Champagner blubbert und einen orangenen Rand hat, und "Devil's Bath", ein neongrüner See. 
Ständig wurde man von dichtem, stinkendem Nebel umhüllt, der einem beinahe den Atem geraubt hat. Kann doch nicht gesund sein, das die ganze Zeit einzuatmen, oder? Trotzdem war es wirklich schön, das Geothermal Wonderland ist auch nur ein kleiner Teil des ganzen vulkanischen Gebiets. Hoffentlich bricht hier nicht plötzlich die Hölle los! So sah es aber teilweise wirklich aus. Am Anfang sah bestimmt die ganze Welt so aus wie Teile des Parks. Blubbernd und zischend, ohne Pflanzen und generell sehr lebensfeindlich. 



 

 

Kerosene Creek

Ich wollte so gerne in irgendeinem heißen Schwefelgewässer baden, aber in Rotorua ist das überall schweineteuer. Erneut verdanken wir Campermate ein tolles Erlebnis. Dort war nämlich etwas nördlich vom Wonderland ein Fluss eingezeichnet, in dem man in heißem Wasser baden kann. Eintritt kostet es nur die Mühe über die wirklich schlimme Schotterstraße mit mehr Schlaglöchern als Sterne am Himmel zu manövrieren. Aber halb so wild, Uwe ist ja schließlich fit wie ein 20 Jahre alter Turnschuh! :D
Es war viel besser als erwartet. An einem kleinen Wasserfall konnte man in das bestimmt 40°C warme Wasser steigen und entspannen. Nach einer Weile wurde es sogar fast zu warm, und der leichte Regen war eine willkommene Abkühlung. 



Das war Part Two, hier kommt Part Three! Diesmal sogar ziemlich bald, weil ich direkt weiter schreiben werde ;)


 

Montag, 27. Oktober 2014

The Shire

Matamata & die Gegend

Zu Besuch in Beutelsend

Willkommen im Auenland! Schon das iSite in Matamata sah aus wie ein echtes Hobbithaus. Für lächerliche 75$ haben wir uns für zwei Stunden Zutrittsrechte für Hobbiton erkauft. Mit einem Tourbus und ca. 20 anderen (hauptsächlich asiatischen) Touris sind wir erstmal zum Shire Rest Cafe auf der Alexander Farm gefahren. Dem Alexander und seiner Familie gehört nämlich das Land auf dem Peter Jackson, seine Crew und ein paar Schauspieler rumgelaufen sind und Verkleiden gespielt haben :D 
Eigentlich ist das Land eine Rinder und Schafsfarm. Nach dem Dreh für die "Herr der Ringe" Filme wurde erst alles wieder abgerissen, aber als das Team für den kleinen Hobbit wieder gekommen ist, hat Alexander darauf bestanden dass es diesmal da stehen bleiben kann. Zwei Jahre hat es gedauert das alles wieder aufzubauen. Dazu gehörte, dass sie die Eiche, die über Bilbos Höhle steht, aus Stahl und Silikon nachgebaut haben, und die Blätter einzeln an den Ästen befestigt haben. Die Zäune und alles aus Holz wurde mit einer Mischung aus Kleber, Staub und Farbe bekleckst, damit es aussieht, als würden überall Moos und Flechten wachsen. Aus einem Froschteich mussten jeden Tag die Frösche herausgefangen und umgesiedelt werden, da sie zu laut gequakt haben. Wirklich unglaublich was für ein riesiger Aufwand dahintersteckt. Und das, obwohl man die meisten Gärten und Hobbithöhlen nur ganz kurz im Hintergrund sieht. 
Unsere Tour war unglaublich eng getaktet. Am Cafe hatten wir exakt zehn Minuten Zeit für Toilette und Souvenirshop. Im Auenland selbst wurden wir von Ort zu Ort gescheucht, es war kaum Zeit alles zu fotografieren. Schließlich waren wir da nicht alleine unterwegs. Nicht dass ich irgendwas gegen Asiaten hab, aber die, die da waren, haben mich wahnsinnig genervt! Da waren ein paar bei, die haben vor jeder Höhle minutenlang gepost, so dass man kaum vernünftige Fotos ohne Menschen drauf machen konnte. Vor allem sahen die nicht so aus, als wüssten sie auch nur ansatzweise worum es in den Filmen geht. 
Trotzdem hatten wir viel Spaß, und es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, genau da zu sein, wo die Bücher zu Filmen wurden, wo die Schauspieler rumgelaufen sind. Gegen Ende sind wir dann in den Green Dragon Inn gegangen und haben dort ein Freigetränk bekommen! Weil ich ja noch Auto fahren musste, hab ich natürlich das alkoholfreie Ginger Beer genommen. Man war das lecker! Ob's das wohl auch in Deutschland gibt? Schön wär's auf jeden Fall. 

Fun Fact: Gandalf und Frodo sitzen am Anfang, als sie zusammen mit der Kutsche fahren, ca. 3m hintereinander, damit Gandalf groß aussieht und Frodo klein.
Fun Fact 2: Gandalf und Bilbo beobachten bei Bilbos Feier gar nicht den Sonnenuntergang, sondern den Sonnenaufgang, weil die Sonne auf der falschen Seite von Bilbos Höhle untergeht.
Fun Fact 3: Das Innere von Bilbos Höhle wurde zweimal gebaut, einmal damit Bilbo klein aussieht und einmal damit Gandalf groß aussieht. Das Große davon ist jetzt bei Peter Jackson im Garten und wird als Gästehaus verwendet. Hat mal jemand seine Nummer, ich möchte dringend bei ihm zu Gast sein!!


Und ja, hier kommen noch mehr Fotos. Ihr wollt es doch auch! Also, guckt hin: 
Okay, waren doch nicht so viele, Internet ist mal wieder laaaaaahm...


Wairere Falls

Nach der aufregenden und sehr anstrengenden Tour sind wir zu den etwas nordöstlich von Matamata gelegenen Wairere Falls gefahren. Da auf dem Parkplatz haben wir übernachtet. Neben uns haben auch zwei Franzosen geparkt, die uns ziemlich deutlich klar gemacht haben, dass wir unglaublich niedrige Standards haben. Wir essen immer ohne Tisch (Ausnahme sind Picknicktische), haben keine Spülschüssel (wir haben ja schließlich Frühstücks- und Abendbrotschüsseln), keine Kartoffeln, kein Insektenspray, keinen Orangensaft, nur einmal die Woche eine Dusche und auch kein Klappbett. Aber das alles brauchen wir auch nicht. 


In Deutschland würde ich nicht so leben wollen, aber hier macht es richtig Spaß.
Dafür sind wir doch hier, um Dinge zu tun, die wir noch nie gemacht haben, neue Erfahrungen zu sammeln und einfach das zu tun wonach uns ist, oder nicht? 
Deshalb ist es doch okay, nicht immer direkt nach dem Essen abzuspülen, sondern erst, wenn man wieder kochen will. Oder ein cooles Tshirt dass man an einem Fluss findet mitzunehmen. Oder sich einfach mal um elf Uhr Nachts auf die Straße unter eine Laterne zu setzen um zu lesen, wenn es im Auto zu dunkel ist. Oder einfach Fremde zu fragen ob man auf ihrer Einfahrt übernachten kann. Oder die Mülleimer bei McDonald's nach Monopolyaufklebern zu durchsuchen, in der Hofnung auf einen gratis BigMac. 
Einfach mal aufhören über alles viel zu lange nachzudenken und es dann doch nicht zu tun, sondern das zu machen, was einem in den Sinn kommt, egal ob es vernünftig ist oder nicht.

Am nächsten Morgen haben wir uns an die Wanderung zum Wasserfall hinauf gewagt. Die Wairere Falls sind die höchsten Wasserfälle der Nordinsel von Neuseeland, 153m, also kein Klacks. Statt 90 Minuten haben wir allerdings ca. 2 Stunden gebraucht, es war wirklich ziemlich anstrengend all die Treppen hochzukrackseln. Aber wir haben es geschafft und wurden mit einem Wahnsinnsausblick belohnt. Man konnte bis ganz zur Kante vorgehen, was wir natürlich gemacht haben! :D Nach dem ein oder anderen Foto wurde es uns zu windig und wir haben mit zwei Argentiniern gepicknickt. Wir hatten nur unsere übliche halbe Mittagsavocado für jeden, aber von den beiden haben wir noch Muffin und Sandwich bekommen. Bisher haben wir nur nette Menschen hier getroffen (die grummelige McDonald's Verkäuferin ausgeschlossen), das ist echt toll. Ich hoffe dass ich mir von der offenen und herzlichen Art der Menschen etwas abgucken kann, es ist schön zu sehen, dass hier niemand komisch angeguckt wird wenn er anders ist als andere.
 





 

 

 

 

 

Das war Part One, hier kommt Part Two.
Vielleicht aber erst morgen oder in ein paar Tagen. Wir haben so viel erlebt, dass ich einfach nicht weiß wo ich anfangen soll. Deshalb mach ich das gerade auch nicht alles in einem Beitrag. Ich will ja den Spaß am Schreiben nicht verlieren ;)

Part Two wird dann vermutlich über Rotorua, Part Three über Taupo und Tongariro und vielleicht kommt dann noch was über's Hotel. Je nach dem wie ich Lust hab, wie immer :)