Samstag, 20. September 2014

90 Miles und Cape Reinga

So viel Wahnsinn auf einmal!

 

Matauri Bay

Nach unserem Bibliotheksaufenthalt in Kerikeri sind wir weiter nach Matauri Bay gefahren. Da gab es nur einen Campingplatz und einen Parkplatz direkt am Strand, wo man aber nicht campen durfte. Auf den Campingplatz wollten wir aus Prinzip nicht (wozu haben wir denn ein Auto), also haben wir uns da umgeschaut, und eine Straße entdeckt, die auf einen Hügel am Waldrand führt. Für eine Straße ohne Häuser und ohne Ziel war die in einem echt guten Zustand, und der Ausblick war auch ganz nett. Also dachten wir, schlafen wir einfach hier. Es kommt bestimmt niemand vorbei um uns zu verscheuchen. 
Lief auch alles gut (bis auf ein kleines Gewitterchen). Trotz superschlechtem Empfang konnte ich sogar ein paar Minuten mit Papa reden, war echt schön mal wieder eine vertraute Stimme zu hören.

 

90 Miles & Spirits Bay

Auf dem Weg nach Cape Reinga haben wir noch einen kleinen Abstecher zum 96km langen 90 Miles Beach gemacht, und sind auch mit dem Auto drauf gefahren. Meine Güte, das war der Wahnsinn! Endloses türkisblaues Meer, hohe Dünen, hohe Wellen und keine Menschen außer uns. Eigentlich sollte man nur 30kmh fahren, das war aber viel zu langweilig (und so langsam ist man viel mehr gerutscht) und deshalb hab ich ein bisschen Gas gegeben. Mit 70 hat sich das gleich schon viel besser angefühlt! Fenster auf, Wind rein, Freiheit genießen! 
10km haben wir das genossen, dann umgedreht und nochmal beschleunigt! Das war wirklich so verrückt und aufregend, ein richtiger Adrenalinkick. Mir fehlen auch ein bisschen die Worte um das zu beschreiben. Aber das kommt später nochmal ;)
Übernachtet haben wir fast ganz oben, auf dem DOC Campingplatz in Spirit Bay. Sehr schön, sehr windig und entspannt, diesmal wieder direkt am Meer. 

 

Cape Reinga

Morgens um 9 sind wir direkt los, wir wollten die ersten sein, vor den ganzen Touristenbussen, vor denen wir gewarnt wurden. Zum berühmten Leuchtturm geht es einen Fußweg runter, es war aber sehr windig und sah nach Regen aus, deshalb sind wir gleich wieder hoch zum Auto. Zum Glück! Denn es fing ziemlich doll an zu regnen. Also haben wir es uns gemütlich gemacht, Kekse gegessen, Reiseführer gelesen und Hörbücher gehört (gratis Hörbuch von Playstore von den drei ??? sei Dank!). Gegen 14 Uhr wurde es dann sehr sonnig und wir sind nochmal runter. Und was für eine Aussicht wir hatten! Einfach atemberaubend schön. Fast rundum Blick aufs Meer. Tasmanische See und Pazifik treffen aufeinander und produzieren tolle Wellen mit riesigen Schaumkronen. Der Wind war so stark, man konnte kaum stehen bleiben, die Sonne war warm und es war einfach so schön. 
Mir fehlen schon wieder die Worte. 
Bald (wenn ich wo bin wo es unbegrenztes Internet gibt, nicht wie bei Mcdonalds nur 50mb) lad ich ein paar Bilder hoch, dann könnt ihr mich vielleicht ein bisschen besser verstehen. 

Eine weitere Nacht auf einem DOC Campingplatz, wo wir Anna und Chris aus Stuttgart kennengelernt haben. Mit denen haben wir noch Tee getrunken, bis es wieder anfing zu regnen. Heute gab es gefühlte 20 Wechsel von Regen zu Sonne und wieder zurück. Am anstrengensten ist aber der Wind, weil die Campingkocher bei Wind so ungefähr gar nicht mehr funktionieren. Da muss man sich dann immer in die Klohäuschen zurückziehen, was eigentlich gar nicht so schlimm ist, aber auf Dauer nicht so die beste Lösung ist. 
Die Nächte hier sind so wunderschön, wenn es mal nicht bewölkt ist, sieht man so viele Sterne. In Deutschland ist es nirgendwo jemals dunkel genug um all die Sterne zu sehen die man hier ohne Probleme erkennen kann. Sogar die Milchstraße ist super zu erkennen. 

 

Te Puke Dünen

Am nächsten Morgen, nach einem Milchpulver-Müsli-Frühstück mit Anna und Chris sind wir alle zusammen zu den großen Sanddünen von Te Puke gefahren. In freudiger Erwartung auf Sand zwischen den Zehen haben wir erstmal unsere Schuhe und Socken ausgezogen und sind losgestapft. Eine riesige Wand aus Sand nach oben gelaufen, wartete eine Wüste auf uns. Da war definitiv mehr Sand als wir dachten. Und mehr Wind. Aber weniger Meerblick. Der Wind war so stark, dass wir nur rückwärts gehen konnten. Der Sand wurde aufgewirbelt und hat uns wie tausende kleine Nadeln in die Füße und Waden gestochen. Hüpfend, quitschend und rückwärts machten wir uns auf den Weg nach oben, wir wollten schließlich das Meer sehen. Wurden aber enttäuscht, es wartete nur noch mehr Sand auf uns, deshalb haben wir auch umgedreht und sind nach Kaitaia gefahren. 

Jetzt geht's zu einem Campingplatz, zusammen mit Anna und Chris. 

Ich melde mich sobald ich kann wieder, aber freies (funktionierendes) Wlan ist nicht überallzu finden. Also keine Sorge, mir geht's gut!
Dicke Umarmung, eure Julia <3

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